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Dienstleistungen statt Dienstboten
Die Linke fordert Mindestlohn
Arbeit und Soziales. Die Bundesregierung soll in einem
Gesetzentwurf sicherstellen, dass alle Arbeitnehmer, die in
Deutschland tätig sind, einen rechtlichen Anspruch auf einen
Lohn von mindestens 8 Euro in der Stunde (brutto) haben. Dies
fordert die Fraktion Die Linke in einem Antrag (16/398).
Die Abgeordneten schlagen eine zeitlich befristete
Übergangsregelung für kleine und mittlere Unternehmen
vor. Damit wollen sie denjenigen Betrieben eine Hilfe anbieten, die
nachweislich kurzfristig nicht in der Lage sind, ihren
Beschäftigten den Mindestlohn zu bezahlen. Darüber hinaus
sollte nach Auffassung der Fraktion die Möglichkeit geschaffen
werden, in den einzelnen Branchen die jeweils tariflich
vereinbarten Mindestentgelte, die über 8 Euro pro Stunde
liegen, durch Beschluss des Bundesministers für Arbeit und
Soziales oder der Landesarbeitsminister für
"allgemeinverbindlich" zu erklären.
Die Fraktion fordert die Bundesregierung darüber hinaus
auf, gemeinsam mit den anderen Staaten in der Europäischen
Union zu prüfen, ob es Möglichkeiten für eine
europaweit abgestimmte Mindestlohnpolitik gibt. In einem
jährlichen "Lohndumpingbericht" soll die Bundesregierung
überdies die regionalen, branchenspezifischen und
beschäftigungspolitischen Ausmaße des Lohndumpings und
des Missbrauchs von europäischem Recht, aber auch die
Auswirkungen von Ein-Euro-Jobs und Mini-Jobs auf reguläre
Arbeitsplätze sowie mögliche Verdrängungseffekte in
Deutschland darlegen.
Deutschland braucht nach Meinung der Linksfraktion eine
Entwicklung hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft und nicht zu
einer "Dienstbotengesellschaft", wie es in dem Antrag heißt.
Immer öfter würden Stundenlöhne gezahlt, die
unterhalb eines existenzsichernden Niveaus lägen.
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