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072/2006
Datum: 09.03.2006
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heute im Bundestag - 09.03.2006

Neumann: Beutekunst belastet deutsch-russische Beziehungen

Ausschuss für Kultur und Medien/Ausschuss für Kultur und Medien

Berlin: (hib/SUK) Nach wie vor werden die deutsch-russischen Beziehungen durch das Thema Beutekunst erschwert. Das sagte Kulturstaatsminister Bernd Neumann am Mittwochnachmittag in der Sitzung des Ausschusses für Kultur und Medien. In den Koalitionsvereinbarungen sei das Ziel festgeschrieben, die so genannten "kriegsbedingt verbrachten Kulturgüter" in die deutschen Museen zurückzuholen, auch wenn sich dies insbesondere durch das Beutekunstgesetz des russischen Parlaments (Duma) von 1998 schwierig gestalte. Neumann lobte die Arbeit der Initiative deutsch-russischer Museumsdialog, die 2005 ins Leben gerufen wurde. Der Initiative sei es zu verdanken, dass erstmals eine konzeptionelle Zusammenarbeit deutscher und russischer Experten stattfinde. Besonders die für 2007 in Moskau und St. Petersburg geplante Merowinger-Ausstellung, in der auch Beutekunst gezeigt und als solche gekennzeichnet werde, sei ein "außerordentlicher Erfolg". Professor Klaus-Dieter Lehmann von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Professor Wulf Herzogenrath von der Kunsthalle Bremen informierten als Vertreter der Initiative die Abgeordneten über die Fortschritte des deutsch-russischen Museumsdialogs. Lehmann betonte, in Russland sei das Thema Beutekunst "mystifiziert" und werde als "Propagandamittel" genutzt. Im vergangenen Herbst habe erstmals ein Fachkolloquium aller von Beutekunst betroffenen deutschen Museen stattgefunden, bei dem eine Resolution zur künftigen Zusammenarbeit mit den russischen Wissenschaftlern verabschiedet worden sei. Ziel sei es, auf fachlicher Ebene zu einer kollegialen Zusammenarbeit zu kommen. Die geplante Merowinger-Ausstellung sei auch eine Chance, der "stillen Russifizierung bei der Beutekunst" Einhalt zu gebieten: In der Ausstellung sollen auch die deutschen und nicht wie zunehmend üblich lediglich die russischen Inventarnummern der Exponate verzeichnet sein. Außerdem würde im Ausstellungskatalog die Rechtsauffassung beider Länder dargelegt. Die Abgeordneten lobten fraktionsübergreifend die Arbeit der Initiative und begrüßten deren Versuch, unterhalb der politischen Ebene den Dialog mit den Russen zu führen. Sowohl CDU/CSU als auch SPD betonten jedoch, eine Reise des Ausschusses nach Russland vor einiger Zeit habe gezeigt, wie "diplomatisch blockiert" die Situation sei. Bislang habe es im russischen Parlament beim Thema Beutekunst Stillstand gegeben, die Gespräche hätten sich "sehr schwierig" gestaltet. Die SPD forderte die Experten auf, den Abgeordneten Hinweise darauf zu geben, wie sie die Arbeit der Initiative sinnvoll begleiten könnten.
Quelle: http://www.bundestag.de/aktuell/hib/2006/2006_072/02
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