Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 07 / 13.02.2006
vom

Progressiv-Modell statt Kombilohn

Antrag der Grünen

Arbeit und Soziales. Bündnis 90/Die Grünen plädieren für die Einführung eines Progressiv-Modells anstatt der von der Regierung ins Auge gefassten Einführung von Kombilöhnen. Wie es in einem Antrag (16/446) heißt, solle der Sozialabgabensatz umso geringer sein, je geringer das Einkommen ist. Damit würde die Abgabenbelastung niedriger Einkommen reduziert, so die Fraktion. Davon profitierten Arbeitgeber und Arbeitnehmer im gleichen Umfang. Vom Bruttolohn bliebe mehr beim Arbeitnehmer, und Arbeitgeber täten sich leichter, neue Arbeitskräfte einzustellen.

Dagegen zeigten die bisherigen Erfahrungen mit Kombilöhnen, dass Mitnahme- und Substitutionseffekte im großen Umfang ausgelöst werden könnten, heißt es in dem Antrag. Reguläre Beschäftigungsverhältnisse würden in subventionierte umgewandelt, Branchen würden von dauerhaften staatlichen Subventionen abhängig. Nach dem Modell der Grünen würden bei einem Bruttoeinkommen von 800 Euro künftig nur noch 25 Prozent Sozialabgaben erhoben werden. Damit läge die Belastung für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zusammen um rund 154 Euro niedriger als bisher.


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2006.