Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 36 / 04.09.2006
bob

Erfahrung soll künftig stärker genutzt werden

Lage der älteren Generation

Familie. Die Bundesregierung unterstützt die Ansicht des Sachverständigensrates zur Lage der älteren Generation, dass ältere Menschen viel stärker als aktive und kompetente Bürginnen und Bürger angesprochen werden müssen. Sie begrüßt das von der Kommission vermittelte revidierte Altenbild als "hilfsreiche Basis für die Weiterentwicklung und Gestaltung der Altenpolitik", wie sie in ihrer Stellungnahme zum fünften Bericht der Kommission (15/2190) deutlich macht.

Entscheidend, so die Regierung, sei die Förderung eines selbstständigen und selbst bestimmten Lebens bis ins hohe Alter. Dafür müsse die Politik die Rahmenbedingungen schaffen. Da der Anteil derjenigen, die bis ins hohe Alter aktiv und mobil sind, in den nächsten Jahren weiter zunehmen werde, müssten neue Möglichkeiten eröffnet werden, um die Potenziale, Fähigkeiten und Kompetenzen älterer Menschen in allen gesellschaftlichen Bereichen stärker einbeziehen zu können. Gerade Ältere hätten Fachwissen, berufliche Erfahrung und auch mehr Lebenserfahrung als Jüngere. Die meisten hätten auch eine positive Einstellung zum eigenen Alter und seien keineswegs an einem Rückzug aus der Gesellschaft interessiert.

Die heutigen Seniorinnen und Senioren seien im Durchschnitt gesünder, besser ausgebildet und vitaler als frühere Generationen. Auch in der Arbeitswelt gelte es, die Erfahrungen älterer Arbeitnehmer stärker zu nutzen. Von den 55- bis 64-Jährigen seien unter anderem als Folge der Frühverrentungspraxis derzeit nur rund 41 Prozent erwerbstätig. Die Regierung habe bereits Fehlanreize für das frühere Ausscheiden älterer Arbeitnehmer aus dem Arbeitsleben abgebaut und positive Anreize für Arbeitgeber geschaffen, ältere Mitarbeiter zu beschäftigen, heißt es weiter.


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2006.