Das Parlament
Mit der Beilage aus Politik und Zeitgeschehen

Das Parlament
Nr. 39 / 25.09.2006
suk

Kompromiss soll Status Dresdens als Weltkulturerbe retten

Brückenbau

Kultur und Medien. Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und die Abgeordneten des Kulturausschusses wollen, dass der Weltkulturerbe-Status für das Dresdner Elbtal gewahrt bleibt. Sie appellieren an die Verantwortlichen in Dresden und bei der Unesco, in dem Streit einen Kompromiss zu finden. Die Unesco droht Dresden mit der Aberkennung des Titels wegen des geplanten Baus der so genannten Waldschlösschenbrücke. Die Dresdner Bürger hatten dafür im vergangenen Jahr in einem Bürgerentscheid mit Zweidrittelmehrheit votiert. Nach Meinung der Weltkulturorganisation würde die Brücke das Panorama der Stadt stören. Die Linksfraktion will, dass sich die Bundesregierung vermittelnd in den Streit einschaltet und hat dazu einen Antrag (16/2499) eingebracht, über den in der nächsten Woche im Ausschuss abgestimmt werden soll.

Die Fraktionen von Bündnisgrünen und SPD riefen die Abgeordneten dazu auf, einen Appell an die Streitparteien zu unterzeichnen. Sie kündigten außerdem eine Fahrt nach Dresden an, um sich am 22. September vor Ort über die Situation zu informieren.

Die Bündnisgrünen mahnten in diesem Zusammenhang, es müsse "alles" getan werden, damit es nicht zur Aberkennung des Titels käme - ein solcher Vorgang wäre für Dresden "brandgefährlich" und würde der Region sowohl im touristischen als auch wirtschaftlichen Bereich schaden. Man solle darüber nachdenken, ob es nicht eine andere Möglichkeit als die geplante Brücke gebe.


Ausdruck aus dem Internet-Angebot der Zeitschrift "Das Parlament" mit der Beilage "Aus Politik und Zeitgeschichte"
© Deutscher Bundestag und Bundeszentrale für politische Bildung, 2006.