Ein sicherlich genauso abwegiges Argument, um uns hier einzuschüchtern, ist es zu sagen, es handle sich um das Werk eines renommierten Künstlers, das von renommierten deutschen Kunstsachverständigen für gut befunden worden sei. Schließlich der Beitrag von Hans Haacke selbst. Er will ein
Kunstwerk in das Reichstagsgebäude stellen mit der
Überschrift "Der Bevölkerung". Wenn sich aber einer aus
dem Volk wie Michael Glos äußert, wird ihm von Hans
Haacke beschieden, ein Müllermeister könne über sein
Kunstwerk nicht urteilen. Welche Arroganz gegenüber einem Mann
aus dem Volk, der über dieses Kunstwerk diskutieren will! Meine Damen und Herren, wir alle können die Interpretation
von Hans Haacke lesen und uns unsere eigene Meinung zu seinem
Kunstwerk bilden. Ich sage Nein zur Aufstellung dieses Werkes im
Deutschen Bundestag. Die zahlreichen Zuschriften von Deutschen, die
dieses Kunstwerk ebenfalls ablehnen, haben mich in meiner Ansicht
bestärkt. Es hat einen wirklich faden Beigeschmack, wenn einige
Haacke-Anhänger die beleidigenden Aussagen angeblich nicht
erkennen können und stattdessen von überzeugender
Ausdruckskraft sprechen. Ist schon der konzeptionelle Rahmen des
Kunstwerkes recht abgegriffen, so ist es vor allen Dingen die
politische Grundaussage. Haacke geht dabei nach dem folgenden
simplen Rezept vor: Man reduziere Deutschland, seine Geschichte und
sein Volk auf die schrecklichen zwölf Jahre
Nationalsozialismus, mische darunter dunkle Begriffe wie Volkssturm
oder Volksgerichtshof; dann verzerre man alles bis ins abgrundtief
Böse, Schlechte und Negative. Schließlich definiere man
einen Gegenbegriff wie Bevölkerung, den man den Deutschen
rasch als reinigende Lösung anbietet, und alles ist wieder
gut. |
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