"TOPOGRAPHIE DES TERRORS" MIT 145.000 BESUCHERN IM JAHR (ANTWORT)
Berlin: (hib/VOM-ku) Die 1987 eröffnete Dokumentation "Topographie des Terrors" in Berlin hat derzeit etwa 145.000 Besucher pro Jahr.
Dies teilt die Bundesregierung in ihrer Antwort (14/3915) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (14/3817) mit.
Seit Dezember 1997 werde sie bis zur Fertigstellung des neuen Dokumentationszentrums als Oper-Air-Ausstellung in den Ausgrabungen entlang der Niederkirchnerstraße in der Hauptstadt gezeigt.
Die 1995 eingerichtete selbstständige Stiftung des öffentlichen Rechts "Topographie des Terrors" habe temporäre Ausstellungsprojekte sowie Wanderausstellungen zu unterschiedlichen Themen der NS-Geschichte erarbeitet.
Bei Veranstaltungen und anderen Aktivitäten kooperiere sie mit internationalen Einrichtungen wie der Gedenk- und Forschungsstätte Yad Vashem in Jerusalem oder dem United States Holocaust Memorial Museum in Washington.
Sie veranstalte Vorträge und Diskussionen, Fachseminare und pädagogische Seminare und organisiere internationale Studienreisen.
Durch ihr "Gedenkstättenreferat" führe die Stiftung auch die Geschäfte der Arbeitsgemeinschaft deutscher KZ-Gedenkstätten und betreue darüber hinaus den Arbeitskreis Berlin-Brandenburgische Gedenkstätten.
Während das Jüdische Museum die Geschichte des Judentums in Deutschland als Ganzes thematisiere und das so genannte Holocaust-Mahnmal an die ermordeten Juden Europas erinnern werde, stelle die "Topographie des Terrors" die Verbrechen des NS-Regimes dar, beleuchte die Strukturen und Mechanismen des Verbrechensapparates und zeige das Schicksal der jüdischen und nicht jüdischen Opfer der Repressions- und Mordpolitik auf.
Sie übernehme dabei die Aufgabe, als "Ort sachlicher Aufklärung und Reflexion" über die Gesamtheit der NS-Verbrechen zu informieren und biete somit die "Ergänzung zur musealen Darstellung" des Jüdischen Museums und zur "ästhetischen Erinnerungsform" des Mahnmals.
Der Betriebshaushalt der Stiftung werde von Bund und vom Land Berlin zu je 50 Prozent getragen.
In diesem Jahr stünden 3,32 Millionen DM zur Verfügung, von denen 2,22 Millionen DM für Sachmittel und 1,10 Millionen DM für Personalmittel ausgegeben werden sollen.
Als Zuwendung des Bundes seien bis 2004 jährlich 1,53 Millionen DM vorgesehen. Für den Neubau des Dokumentationszentrums mit einem Gesamtkostenvolumen von 45 Millionen DM wollten der Bund insgesamt 18 Millionen DM und das Land Berlin 27 Millionen DM aufbringen.
Ferner seien für die Erstausstattung des Neubaus aus Mitteln des Hauptstadtkulturfonds 10 Millionen DM zugesagt worden.
Aussagen über Mehrkosten des Baus seien erst möglich, wenn dazu konkrete Bauunterlagen vorliegen, die vom Senat für Mitte September 2000 angekündigt worden seien.
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