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214/2002
Stand: 30.08.2002
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Gefährdung von afghanischen Frauen von allgemeiner Sicherheit abhängig

/Entwicklungszusammenarbeit/Antwort

Berlin: (hib/SAS) Die Gefährdung von Frauen und Mädchen in Afghanistan, Opfer von Gewalt zu werden, ist nach Einschätzung der Bundesregierung derzeit geringer als vor dem Sturz der Taliban. In ihrer Antwort (14/9897) auf eine Kleine Anfrage (14/9835) der PDS-Fraktion stützt sie sich auf Aussagen deutscher staatlicher und nichtstaatlicher Repräsentanten vor Ort, internationaler und UN-Organisationen, des Bundesnachrichtendienstes sowie auf Erkenntnisse des afghanischen Frauenministeriums. Ihnen zufolge ist die Sicherheitslage in Kabul für Frauen und Mädchen besser als in anderen Teilen des Landes. Dem gegenüber stelle sich die Gefährdungslage in größeren Provinzhauptstädten als etwas höher dar als in Kabul.

Allerdings macht die Bundesregierung auch darauf aufmerksam, dass zuverlässige neuere Statistiken von Gewalt gegen Frauen nicht vorliegen. So sei selbst der letzte Zensus von 1979 unvollständig, da nur 60 Prozent der Bevölkerung davon erfasst worden seien. Auch erreichten Fälle von Gewalt gegen Frauen zumeist nicht einmal die Gerichte, sondern würden auf Dorfebene gelöst. Zusätzlich erschwert werde die Informationsgewinnung über die aktuelle Situation von Mädchen und Frauen in Afghanistan auch dadurch, dass das Innenministerium zu den wenigen Fällen, die von Regierungsstellen registriert würden, keine Auskünfte erteile.

Die Bundesregierung ist überzeugt, dass eine Verbesserung der allgemeinen Sicherheitslage auch die Wahrscheinlichkeit von gewaltsamen Übergriffen gegen Frauen verringern hilft. Weiterhin heißt es, mit der Einrichtung eines Frauenministeriums habe sich die Regierung Karzai entschlossen gezeigt, die Lage der Frauen zu verbessern und auf ihre gleichberechtigte Einbeziehung in das gesellschaftliche Leben hinzuwirken. So seien in allen Landesteilen, insbesondere aber in Kabul fünf Frauenzentren als Anlauf- und Beratungsstellen für Frauen etabliert worden. Diese organisierten darüber hinaus auch Bildungs-, Fortbildungs- und Alphabetisierungsprogramme.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2002/2002_214/02
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