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078/2003
Stand: 09.04.2003
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Deutschlands Bildung, Forschung und Innovation stehen vor einer Nagelprobe

Bildung und Forschung/Unterrichtung

Berlin: (hib/BES) Die technologische Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft ist nach wie vor hoch. Angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung stehen jedoch Bildung, Forschung und Innovation in Deutschland vor einer Nagelprobe. Dies geht aus dem Bericht zur technologischen Leistungstungsfähigkeit Deutschlands 2002 hervor, der im Auftrag der Bundesregierung erstellt und als Unterrichtung (15/788) vorgelegt wurde. Einerseits habe Deutschland mittelfristig keine andere Chance auf hohe Einkommen bei hohem Beschäftigungsstand, wenn nicht weiterhin intensiv in Bildung und Wissenschaft, Forschung und Technologie investiert werde, so der Bericht. Doch sei es andererseits nicht einfach, in einer Situation, die mehr als nur eine konjunkturelle Durststrecke sei, hierfür die notwendigen Mittel aufzubringen. Trotzdem dürften Zukunftsinvestitionen in Bildung und Forschung nicht dem konjunkturellen Rotstift der Haushaltskonsolidierung zum Opfer fallen, wenn Deutschland seine zukünftige technologische Leistungsfähigkeit nicht aufs Spiel setzen möchte, warnen die Autoren der Studie. Der Aufhol- und Expansionsprozess Deutschlands im Bereich der Spitzentechnologie gegen Mitte und Ende der 90er Jahre sei in den vergangenen zwei Jahren erheblich ins Stocken geraten. 2002 hätten die Unternehmen der Spitzentechnologie 10 Prozent weniger produziert als noch 2001.

Der Bereich der hochwertigen Technologie könne sich jedoch gegen den allgemeinen negativen Trend recht gut behaupten. Treibende Kraft sei in diesem Bereich vor allem der Automobilbau. Andere Branchen wie Chemie, Elektro und Maschinen hätten hingegen Wachstums- und Standortprobleme. Auf der Habenseite stehe der nach wie vor im Durchnitt gute Bildungsstand der Bevölkerung; allerdings sei der Vorsprung Deutschlands in diesem Sektor merklich geschrumpft. Abgerutscht sei Deutschland insbesondere bei der Ausbildung von Nachwuchs in den für die Wissenswirtschaft entscheidenden naturwissenschaftlich-technischen akademischen Ausbildungsgängen. Mittel- bis langfristig könne daher hinsichtlich der Ausstattung Deutschlands mit Hochqualifizierten keine Entwarnung gegeben werden, heißt es. Die ungünstige konjunkturelle Lage sei erfreulicherweise noch nicht bei den Leistungen aus Wissenschaft und (Grundlagen-)Forschung zu spüren. In den neuen Ländern gebe es zwei Tendenzen: Zum einen seien Fortschritte zu verzeichnen; insbesondere Betriebe von westlichen Unternehmen meldeten im Technologiesektor der Industrie "tolle" Zuwachsraten der Produktion, der Beschäftigung und vor allem der Exporte. Sorgenkind seien hingegen kleine eigenständige Ostunternehmen sowie der Dienstleistungssektor.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2003/2003_078/02
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