hib-Meldung
027/2004
Stand: 03.02.2004
"Die Bekämpfung von Wüstenbildung muss eine wichtige Rolle spielen"
15/2395). Danach soll sich die
Regierung weiterhin dafür einzusetzen, die Welthandelsrunde zu
einer wirklichen Entwicklungsrunde auszugestalten und durch den
Abbau von allgemeinen Agrar- und Exportsubventionen für
landwirtschaftliche Produkte aus den Industrieländern die
Voraussetzung für eine effektive
Desertifikationsbekämpfung zu schaffen. In der bilateralen
Entwicklungszusammenarbeit soll vor allem die Verbesserung der
Rahmenbedingungen zur Bekämpfung von Wüstenbildung in
Angriff genommen werden. Bei allen relevanten
entwicklungspolitischen Maßnahmen sei für eine
stärkere Ausrichtung zur Bekämpfung von Bodenerosion und
Landverödung zu sorgen. Auch soll sich die Regierung
international dafür engagieren, die "Bewirtschaftung und den
Zugang zu Gemeinschaftsgütern wie Wasser und Boden einer rein
profitorientierten Logik zu entziehen". Über die bereits
bestehenden Flächen hinaus bedrohen Wüstenbildung,
Dürre und Bodenerosion die Existenz von mehr als einer
Milliarde Menschen in 110 Ländern, heißt es in dem
Antrag. Bei einer gleichbleibenden Dynamik der Desertifikation
müsse bis zum Jahr 2025 mit dem Rückgang der
landwirtschaftlichen Nutzfläche von zwei Dritteln in Afrika,
einem Drittel in Asien und einem Fünftel in Lateinamerika
gerechnet werden. Das entspreche mit 36 Millionen Quadratkilometern
etwa der dreieinhalbfachen Fläche Europas. Die ärmsten
Entwicklungsländer seien von dieser bedrohlichen Entwicklung
ebenso betroffen, wie zum Beispiel die Schwellenländer
Argentinien, Brasilien, Mexiko, Indien, China sowie die
zentralasiatischen Transformationsländer. Unter den
Industrieländern gelte die Bedrohung für die USA und
für zahlreiche Mittelmeerländer. Die Folgen für die
betroffenen Regionen sind gravierend, heißt es in dem Antrag:
Wüstenbildung führe zu Hunger, zum Zusammenbruch sozialer
Strukturen, zu Migration, Landflucht und zu politischer
Destabilisierung.
Berlin: (hib/ADO) Die konsequente Bekämpfung der
Wüstenbildung muss bei der Umsetzung des deutschen
Aktionsprogrammes 2015 zur Armutsbekämpfung eine wichtige
Rolle spielen. Das fordern die Fraktionen von SPD und
Bündnis90/Die Grünen von der Bundesregierung in einem
Antrag (Quelle:
http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_027/03