Europäische Konferenz für Menschenrechte und
Selbstbestimmung -
Deutsche
Sektion e.V. (EKMS DS)
Conférence Européenne pour les droits de
l'homme et l'autodétermination
European
Conference for Human Rights and
Selfdetermination
Vera
Lengsfeld, MdB, ist Vorsitzende der Deutschen Sektion der
EKMS.
Gründung
Die
Europäische Konferenz für Menschenrechte und
Selbstbestimmung wurde 1974 in Bern, Schweiz, im Vorfeld der
Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit im Europa (KSZE)
als unabhängige, überparteiliche und konfessionell
neutrale Organisation gegründet.
Zum
Präsidenten wurde der schweizerische Alt-Ständerat Xaver
Leu gewählt.
Schon auf
ihrer ersten Tagung im März 1974 bekannte sich die EKMS zur
Europäischen Menschenrechtskonvention und forderte
entsprechend das Selbstbestimmungsrecht aller Völker in
Europa.
Die EKMS wird
von Mitgliedern der nationalen Parlamente getragen.
Die EKMS hat
ihren Mittelpunkt in den deutschsprachigen Ländern
Europas.
Die Konferenz
hält über Mitglieder des erweiterten Vorstandes auch mit
anderen Staaten, insbesondere solchen Ost- und Ostmitteleuropas,
engen Kontakt.
Allgemeine
Ziele der EKMS
Die
Europäische Konferenz für Menschenrechte und
Selbstbestimmung (EKMS) setzt sich ein für die Sicherung der
Menschenrechte. Sie sieht in den Menschenrechten ein Leitprinzip
politischen Handelns.
Die Würde
des Menschen, unabhängig von Geburt, Rasse oder Religion,
bildet die Grundlage der Rechte des Menschen.
Es gibt viele
Menschenrechtskataloge. Wesentlich nach Überzeugung der EKMS
ist, dass der Einzelne frei von politischem Zwang an der Gestaltung
seiner Gemeinschaft gleichberechtigt mitwirken kann. Das darf nicht
Gleichmacherei bedeuten, sondern größtmögliche
Chancengleichheit, und zwar bei Respektierung der individuell
unterschiedlichen Fähigkeiten.
Die EKMS
verteidigt die freiheitliche Gesellschaft.
Was die
Menschenrechte für das Individuum sind, ist das
Selbstbestimmungsrecht für die Völker.
Die EKMS tritt
ein für das Selbstbestimmungsrecht des Bürgers, der
Völker und Nationen: Das Recht, nach den eigenen
religiösen und politischen Überzeugungen, seine Kultur zu
bewahren, gehört zu den Grundfreiheiten des
Menschen.
Demokratie,
Selbstbestimmungsrecht und Menschenrechte gehören
zusammen.
Die EKMS
wendet sich gegen totalitäre und autoritäre Regimes, in
denen Menschenrechte systematisch unterdrückt
werden.
Für die
Staaten der Dritten Welt befürwortete die EKMS die
evolutionäre Entwicklung zur Demokratie, wohlwissend, dass
auch in Europa ein langer Weg zurückgelegt werde musste, um
den heutigen freiheitlichen Standard zu erreichen.
Die EKMS will
keine Massenbewegung sein. Sie versteht sich vielmehr als
anregendes Ferment im Bestreben, über Parlamentarier der
verschiedenen europäischen Länder, über
Publikationen sowie über die Durchführung von Tagungen
und Seminaren zur Durchsetzung der freiheitlichen Grundrechte in
Europa beizutragen.
Die EKMS
orientiert sich an der Allgemeinen Erklärung der
Menschenrechte der UN und den daraus fließenden
Verträgen, an der Europäischen Menschenrechtskonvention
und an der KSZE-Schlussakte von Helsinki.
Darüber
hinaus lässt sich die Konferenz von der Überzeugung
leiten, dass die Menschrechte kein ein für allemal gesichertes
Recht darstellen, sondern dass sie der Verteidigung
bedürfen.
Deutsche
Sektion e.V.
Auf ihrer
Tagung im Frühjahr 1977 beschloss die EKMS, nationale
Sektionen zu gründen.
Die Deutsche
Sektion e.V. (EKMS DS) wurde im Sommer 1977 ins Leben gerufen. Sie
nimmt die besonderen deutschen Belange innerhalb der EKMS
wahr
Die EKMS DS
ist ein bürgerlich-rechtlicher Verein und als
gemeinnützig anerkannt.
Zum
Vorsitzenden wurde der damalige Bundestagsabgeordnete Claus
Jäger gewählt, der dieses Amt mit Unterbrechungen bis zum
Januar 1999 ausübte.
Zu den
Gründungsmitgliedern zählten Hans Graf Huyn, Alois Mertes
und Werner Marx. Prominente Mitglieder waren die Bundesminister
Theodor Oberländer, Richard Jäger und Carl-Dieter
Spranger.
Die Deutsche
Sektion hat ihren Sitz in Bonn.
Seit Januar
1999 ist Vera Lengsfeld, MdB, Vorsitzende der Deutschen Sektion der
EKMS. Stellvertretende Vorsitzende sind Claus Jäger und
Heinrich Lummer, Senator a.D.
Kontakt
EKMS DS
Büro Vera
Lengsfeld, MdB
Deutscher
Bundestag
Platz der
Republik 1
11011
Berlin
Tel.: 030 227
79145
Fax: 030 227
76145
E-mail:
vera.lensgfeld@bundestag.de
Besondere
Arbeit der EKMS Deutsche Sektion
Hauptziel der
Deutschen Sektion war die Wiederherstellung der Einheit
Deutschlands in Freiheit und Frieden. Es galt, auf der Grundlage
der KSZE-Schlussakte von Helsinki (1975) und internationaler
Menschenrechtsverträge der Vereinten Nationen auch im
kommunistisch beherrschten Teil Europas, vor allem in Deutschland,
freiheitliche Grundrechte durchzusetzen und die Einheit
Deutschlands im öffentlichen Bewusstsein wach zu
halten.
Die
Deutschen Sektion der EKMS wandte sich gegen eine
Politik der Resignation in Bezug auf das Ziel der Wiedervereinigung
und gegen die Anerkennung einer „Staatsbürgerschaft der
DDR“. Sie brachte in die Sitzungen des
Menschenrechtsausschusses und der Menschenrechtskommission der UN
in Genf stark menschenrechtswidrige Einzelschicksale der Deutschen
in der DDR ein; vielen Menschen konnte so geholfen werden. (Der
frühere Bundesminister Richard Jäger, Mitglied der
EKMS, war Leiter der deutschen Delegation im Genfer
Menschenrechtsausschuss.)
Seit der
Wiedervereinigung wendet sich die EKMS Deutschland gegen
politischen Extremismus und unterstützt besonders die Opfer
des kommunistischen Regimes in Deutschland in Fragen der
Rehabilitierung.
Sie
bemüht sich um eine Aufarbeitung der Hinterlassenschaften des
SED-Staates.
Sie streitet
für deren Anerkennung sowie Gleichstellung mit anderen
Opfergruppen politischer Gewalt und wendet sich gegen einseitige
Geschichtsbilder.
Das betrifft
vorrangig Folgen aus der Vertreibung der Deutschen aus
Ostdeutschland und Südmitteleuropa, der Verschleppung von
Zivilisten in die Sowjetunion 1945, aus Kriegsgefangenschaft und
politischer Gefangenschaft in SBZ und DDR, Enteignungen in
Sowjetischer Besatzungszone und DDR sowie Benachteiligung aus
politischen Gründen.
Die
Deutsche Sektion der EKMS Deutschland befasste sich
seit ihrer Gründung mit wichtigen Fragen der Bedrohung der
Menschenrechte auch in der Bundesrepublik Deutschland, etwa durch
den Linksterrorismus. Sie wendet sich nunmehr aufklärerisch
gegen die Verharmlosung der Bedrohung der deutschen Demokratie von
links und die Aushöhlung des bürgerlichen
Staates.
Die
EKMS DS will antitotalitäre und antiideologische
Bildung fördern und dazu beitragen, latente (politische und
geistige) Formen des Totalitären in der Demokratie
aufzudecken.
Die Arbeit der
EKMS DS dient der Festigung der
demokratisch-bürgerlichen Fundamente der freiheitlichen
Gesellschaft, der Erhaltung von Föderalismus und
Subsidiarität.
Sie verwendet
sich für Minderheitenrecht, aber auch Mehrheitsrechte. Dazu
gehört der Schutz von regionalen und nationalen Traditionen
sowie die Bewahrung kultureller Identitäten als Grundlage der
Einheit europäischer Vaterländer: der europäischen
Freiheit.
aktualisiert:
15.06.2004
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