|
|
Rosemarie Heckmann
Malerin Regina Hellwig-Schmid wurde "Frau Europas
2004"
14. Preisverleihung der Europäischen
Bewegung
Regina Hellwig-Schmid, Malerin und
Aktionskünstlerin, hat ihr Atelier in Regensburg direkt neben
der Donau. Da lag der Gedanke nahe, diesem Fluss eine Botschaft in
Form einer "Flaschenpost" mitzugeben. Und so geschah es: Die Stadt
Regensburg wollte das Millennium besonders feiern. Und Regina
Hellwig-Schmid wurde gebeten, sich mit ihrer Kunst in die
Feierlichkeiten der Stadt einzubringen. Ihr Leitgedanke: Allen zehn
Ländern, die an den 2.800 Kilometer langen Ufern der Donau
liegen, die Botschaft eines dauerhaften Friedens zu vermitteln und
sie in einem Dialog der Kulturen zu verbinden.
So wurde aus der Idee der Flaschenpost "die
1. Internationale Donau-Konferenz für Kunst und Kultur" im
September 2001. Voraus war die pax Danubia gegangen, eine
internationale Kunst- und Friedens-Performance, die unter
Einbeziehung von 1857 Künstlern im September 2000 in allen
zehn Anrainerländern gleichzeitig stattgefunden
hatte.
Regina Hellwig-Schmid als Initiatorin gewann
für ihre Projekte die Kultusminister der Donauländer, sie
fand Kooperationspartner wie das Goethe-Institut Inter Nationes in
den verschiedenen Ländern, sie gewann das Museum für
Moderne Kunst in Bratislava/Slowakei, den Künstlerverband
Osijek/Kroatien und das Forum Stadtpark Graz/Österreich.
Botschafter, Außenminister, Politiker, Künstler und
Manager jeden Genres und vieler Nationalitäten machten
mit.
Im Jahr 2003 übernahm sie die
Präsidentschaft über die 2. Konferenz ihrer Art in
Belgrad für Serbien und Montenegro: "Ich will ein Netzwerk
etablieren, durch das sich die Menschen in ihrer Verschiedenheit
kennen- und respektieren lernen. Und damit die Voraussetzung
für einen dauerhaften Frieden, für die Beachtung der
Menschenwürde und eine echte Freiheit schaffen." Dies wurde
ein Anliegen des Stabilitäts- pakts für Südosteuropa
und seiner jugoslawischen Vertretung, von Mitgliedern des
Europäischen Parlaments, von den "Zentraleuropäischen
Initiativen (CEI)", von den Niederlassungen der Raiffeisenbank in
den Donauländern - und der Kunst Association in Belgrad
für Serbien und Montenegro.
Seit 1993 läuft das internationale
Arbeitsprojekt zu Migration, Flucht und Vertreibung, genannt
"KofferGeschichten und Koffernotizen". Um Künstlern aller
Metiers ein Forum zu schaffen und sie finanziell und ideell zu
unterstützen, gründete Regina Hellwig-Schmid 1994 die
Stiftung "Aussichtslos" und "KunstKnoten e.V." Zwischen 1995 und
2000 organisierte sie fünf jährliche Festivals für
Literatur, Kunst, Musik, Tanz und Performance in
Regensburg.
Während die Donau weiter von
Donaueschingen ins Schwarze Meer fließt, geht ihre
künstlerische Begleiterin auf Vorstellungsreisen, bringt sie
die zehn Länder im gemeinsamen Projekt "donumenta", einer
Präsentation zeitgenössischer Kunst, einander näher.
Regensburg verleiht ihr für ihre Verdienste um die
europäische Kultur den Kulturförderpreis. Im Jahr 2003
veranstaltet die Preisträgerin als Kuratorin vier
Ausstellungen zeitgenössischer Kunst der Ukraine in Regensburg
und eine Präsentation deutscher Künstler in der
Ukraine.
Die Donumenta 2004, die
spartenübergreifend die aktuelle Kunst- und Kulturszene der
Donauländer präsentieren wird, hat diesmal auf den
Schwerpunkt Moldawien gesetzt. Angesichts der EU-Erweiterung
Richtung Ost- und Südosteuropa bedeutet dies die Spange
zwischen West und Ost, zwischen den unterschiedlichen ideologischen
und politischen Standpunkten, zwischen den verschiedenen
religiösen Weltanschauungen und Zukunftsvisionen. Der Leiter
der Vertretung der Europäischen Kommission, Gerhard Sabathil,
ergänzte in seiner Ansprache über "die Visionen für
ein weites Europa": "Europa ist zwischen USA und dem Orient
angesiedelt und muss deshalb seine Verantwortung wahrnehmen" und
"wir können nur dann die Sicherheit auf unserem Kontinent
wahren, wenn wir unsere Nachbarländer
miteinbeziehen."
Der Preis "Frau Europas 2004", den die
Frauenkommission der Europäischen Bewegung alljährlich an
Frauen vergibt, die sich "in herausragender Weise für die
europäische Einigung und Völkerverständigung
engagiert haben", wurde Regina Hellwig-Schmid am 5. März 2004
in der Französischen Friedrichstadtkirche an Berlins
Gendarmenmarkt verliehen.
Zurück zur Übersicht
|