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Hartmut Hausmann
Agentur zur Grenzsicherung
EU-Außengrenzen im Blick
Das Europäische Parlament hat am 10. März den von ihm
selbst schon vor mehreren Jahren initiierten Plan zum Aufbau einer
europäischen Agentur für die Sicherung der
Außengrenzen der EU mit breiter Mehrheit unterstützt. Zu
den wichtigsten Aufgaben der Agentur gehört die Koordinierung
der operativen Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten im Bereich der
Kontrolle und Überwachung der Außengrenzen, jedoch nicht
die Überwachung selbst. Diese liegt allein in der
Verantwortung der einzelnen Staaten. Darüber hinaus soll die
Agentur die Mitgliedstaaten bei der Ausbildung von nationalen
Grenzschutzbeamten unterstützen und die Mitgliedstaaten in
Krisenzeiten beraten. Die im Verordnungsentwurf zusätzlich
vorgesehene Zuständigkeit der Agentur auch für die
Abschiebung von illegalen Zuwanderern aus Drittstaaten lehnte
Parlamentsberichterstatter Christian von Bötticher (EVP/D) ab
und bezeichnete sie als sinnlos, solange sich die Mitgliedstaaten
nicht einmal auf Mindeststandards bei den Kontrollen geeinigt
hätten.
Grundsätzliche Änderungen
Auch wenn die Abgeordneten in dieser Frage nur eine
Stellungnahme abgeben müssen, die für die Mitgliedstaaten
nicht verbindlich ist, haben sie dennoch einige grundsätzliche
Änderungsanträge beschlossen, die sich vor allem mit der
Aufgabenstellung der Agentur befassen. Kritik wurde an dem
zwischenstaatlich organisierten Aufbau der Agentur geübt, die
damit einem Einfluss von Kommission und Parlament und auch
intensiverer Kontrolle entzogen werden soll.
Im Einzelnen verlangen die Abgeordneten eine
Überprüfung der Frage, ob die vorgesehene Schaffung einer
europäischen Grenzschutzeinheit ergänzend zu den
nationalen Einheiten notwendig und überhaupt möglich ist.
Auf keinen Fall notwendig ist nach Auffassung des Parlaments, dass
die Agentur zusätzliche Fachaußenstellen in den
Mitgliedstaaten aufbaut.
Bessere Information gefordert
Über das Haushaltsrecht, das auch die Mittelbewilligung
für die Agentur durch das Parlament notwendig macht, wollen
die Abgeordneten erreichen, dass sie besser über die Arbeiten
der Agentur informiert werden. Geändert werden soll zudem die
Zusammensetzung des Verwaltungsrates, um die Rolle der Kommission
zu stärken. Hierzu sagte von Boetticher in der Debatte, dass
nach einem neuen Vorschlag , der dem Parlament offiziell noch gar
nicht zugegangen sei, der Rat jetzt plötzlich den
Verwaltungsrat auf 25 Mitglieder vergrößern wolle, also
einen Vertreter pro Mitgliedstaat plus einen fünfköpfigen
Exekutivrat, und das bei lediglich 27 Mitarbeitern. So werde Europa
zur Farce, denn das Gegenteil von gut gemeint ist schlecht
gemacht.
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