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Eingaben bei Armee auf hohem Niveau
Bericht des Wehrbeauftragten
Verteidigung. Mit insgesamt 6.082 Vorgängen
hat sich das Eingabenaufkommen trotz eines leichten Rückganges
nach wie vor auf einem hohen Niveau bewegt. Es ist die proportional
zweithöchste Zahl seit Schaffung des Amtes. Dies teilte der
Wehrbeauftragte des Bundestages, Willfried Penner, in seinem am 9.
März an Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD)
übergebenen Jahresbericht 2003 (15/2600) mit.
Darin führt Penner aus, der Krieg gegen
den Irak habe auch Auswirkungen auf die Bundeswehr gehabt.
Während des Einsatzes amerikanischer Kräfte dort
hätte die Bundeswehr die Absicherung amerikanischer Kasernen
und Liegenschaften in Deutschland übernommen. Das habe zu
erheblichen personellen und zeitlichen Belastungen der Truppe
geführt. Auch hätten Soldaten die Frage nach der
Rechtmäßigkeit ihres Dienstes im Zusammenhang mit dem
Irak-Krieg gestellt.
Auf die Erklärung von
Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) vom Januar 2004 eingehend,
es komme zur Schließung oder Reduzierung von weiteren 100
Standorten, betonte der Wehrbeauftragte, für die Soldatinnen
und Soldaten sowie die Mitarbeiter der Bundeswehrverwaltung und
deren Familien bringe das weiterhin Planungsunsicherheit und Sorge
um persönliche Belastungen mit sich. Sie seien auf
schnellstmögliche Klärung angewiesen.
Heer darf nicht verlieren
Es müsse Sorge dafür getragen
werden, dass das Heer sich nicht als "Verlierer" der
Veränderung begreife. Immer wieder sei zu hören, dass der
Wandel von einer Panzerarmee früheren Zuschnitts zu einer
Einsatzarmee jüngerer Zielsetzung dafür maßgeblich
sei. Auch in der Luftwaffe rumore es, weil feststehe, dass
künftig weniger Fluggeräte zur Verfügung stehen
würden und damit auch Berufswünsche von angehenden
Piloten nicht mehr voll erfüllbar seien.
Kontrovers seien Äußerungen des
Ministers Struck diskutiert worden, wonach Grundwehrdienstleistende
auf freiwilliger Basis für bestimmte Verwendungen innerhalb
einer Auslandseinsatzes eingesetzt werden könnten. In den
Fraktionen des Bundestages sei der Vorschlag des Ministers auf
Kritik gestoßen. Diesbezügliche Überlegungen des
Ministers würden nicht mehr weiter verfolgt. "Dem ist nichts
hinzuzufügen", so Penner.
Auf das Material der Streitkräfte
eingehend führte der Wehrbeauftragte aus, die Mängel
könnten im Interesse der Bundeswehr und der Soldaten nicht
hingenommen werden. Der Wehrbeauftragte: "Sie müssen
abgestellt werden." Überdies wirkten sie sich negativ auf die
Motivation aus.
Durchschnittlich leisteten etwa 9.000
Soldatinnen als Zeit- oder Berufssoldatinnen Dienst in den
Streitkräften. Ihr Anteil an der Gesamtstärke der
Bundeswehr sei im Berichtsjahr von 3,97 im Jahr 2002 auf 4,71
Prozent weiter angestiegen.
Soziale Integration vertiefen
Nach der Auswertung einer einschlägigen
Studie komme das Sozialwissenschaftliche Institut der Bundeswehr zu
der Feststellung, dass die soziale Integration fortgesetzt und
vertieft werden müsse. Handlungsbedarf würde insbesondere
im Bereich der Vereinbarkeit vom Familie/Partnerschaft und Beruf
gesehen. Diese Feststellungen deckten sich weitgehend mit den
Erkenntnissen des Wehrbeauftragten.
Einzelne männliche, insbesondere
ältere Soldaten stünden einer uneingeschränkten
Verwendung von Frauen in der Bundeswehr skeptisch gegenüber.
Die Frauen hingegen sähen die Integration "auf einem guten
Weg". Sie erwarteten, nicht bevorzugt zu werden.
Zum Zustand einiger Kasernen bemerkt Penner,
knapp bemessene Haushaltsmittel und andere Gründe hätten
dazu geführt, dass dringend erforderliche Grundsanierungen
nicht durchgeführt werden könnten. Seit langem geplante
Neubauvorhaben müssten immer wieder verschoben
werden.
2003 wurden nach Angaben Penners 83
Verdachtsfälle auf sexuelle Belästigung gemeldet. Bisher
hätten 31 Fälle abschließend untersucht werden
können. In sechs Fällen habe der Verdacht auf verbale
Übergriffe bestätigt werden können. In 16
Fällen habe den verdächtigen Soldaten die Anwendung
körperlicher Gewalt nachgewiesen werden können. Die Zahl
der rechtsextremistischen Vorfälle bei der Bundeswehr sei nach
111 Fällen im Jahre 2002 auf 139 im Berichtsjahr 2003
gestiegen. Diese reiche von Beschimpfungen
türkischstämmiger oder farbiger Kameraden bis hin zum
Hören rechtsradikaler Lieder.
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