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wol
Signale von Koalition und Union zur
auswärtigen Kulturpolitik
Anträge und Unterrichtung
Inneres. An den Kulturausschuss überwiesen hat das Plenum
am 11. März den Bericht der Bundesregierung über die
"Auswärtige Kulturpolitik 2002" (15/2258) sowie zwei
Anträge von Koalition und Union zu diesem Thema. Mit
unterschiedlichen Ansätzen sprechen sich SPD und Bündnis
90/Die Grünen sowie die CDU/CSU für eine Stärkung
der Auswärtigen Kulturpolitik (AKP) aus.
Dabei will die Koalition die "Auswärtige Kulturpolitik
stärken" (15/2659), indem die Haushaltsmittel für
Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik nachhaltig gestaltet
werden sollen und die Anwendung neuer Steuerungsinstrumente sowie
die Einführung leistungsbezogener, möglichst umfassender
Budgets in der AKP modellhaft ermöglicht werden soll. Eine
Kooperation im Sinne öffentlich-privater Partnerschaften soll
dabei verstärkt werden, ohne den umfassenden Ansatz der AKP zu
gefährden. Darüber hinaus wird die Bundesregierung
aufgefordert, künftig in ihren jährlichen Berichten auch
einen Überblick über einschlägige Ziele und
Instrumente zu geben sowie ihre Zukunftsplanungen zu
konkretisieren. Dabei solle der gesamte Bereich der in
unterschiedlichen Ressorts der Regierung betriebenen
internationalen Bildungspolitik berücksichtigt werden,
heißt es in dem Antrag.
Die CDU/CSU will die "Auswärtige Kultur- und
Bildungspolitik stärken" (15/2647). Sie argumentiert, die
Bedeutung der Kulturpolitik sei nicht zuletzt durch die geistige
Auseinandersetzung mit der islamistischen Herausforderung und durch
die Initiativen der Regierung für den weiteren Nahen und
Mittleren Osten unterstrichen worden. Es gelte, das Interesse an
Deutschland, seiner Geschichte, Kultur und Politik zu wecken und
damit die Voraussetzungen für enge und vertrauensvolle
Beziehungen zwischen Deutschland und seinen Partnern zu schaffen.
Mit der Vermittlung eines realistischen, facettenreichen, positiven
Bildes Deutschlands als Kulturnation gelte es, die Prinzipien von
Demokratie und Rechtstaatlichkeit und der Achtung von Menschen- und
Minderheitsrechten sowie kulturelle Vielfalt zu vermitteln und den
Dialog der Kulturen zu stärken oder dort zu eröffnen, wo
bislang Sprachlosigkeit geherrscht hat. Langfristig sicherzustellen
sei dafür eine aufgabengerechte Ausstattung aller Mittler und
Akteure.
Instrumente konsequent bündeln
Die über verschiedene Bundesbehörden verstreuten
Elemente auswärtiger Kulturpolitik und Haushaltstitel seien
dabei konsequent in wenigen Ressorts zu bündeln, um der
Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik mehr Schlagkraft zu
geben sowie eine bessere Kohärenz der Politik und einen
effektiven Ressourceneinsatz zu erzielen. Neben einer angemessenen
Ausstattung müsse aber auch konzeptionell dargelegt werden,
welchen Grad von Eigenständigkeit und Eigenverantwortlichkeit
die Goethe-Institute für ihre Haushalte und ihre inhaltliche
Arbeit in Zukunft haben sollen. Im Übrigen gehe es darum, die
Wissenschaftskooperation zu stärken und dabei zunehmend auf
öffentlich-private Partnerschaften zu setzen.
Laut Bericht der Regierung sanken die Ausgaben für
auswärtige Kultur- und Bildungspolitik seit 1993 von 1,19
Milliarden Euro auf 1,13 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Der
Anteil der AKBP sei im gleichen Zeitraum von 0,27 Prozent auf 0,23
Prozent gesunken. Zu den Arbeitsbereichen der AKBP zählt unter
anderem der Wissenschafts- und Hochschulaustausch, die
internationale Zusammenarbeit im Hochschulbereich und die
internationale Zusammenarbeit durch den akademischen
Personenaustausch.
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