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Fraktionen sind für die Einrichtung des
Europäischen Forschungsrates
Präsident der Deutschen
Forschungsgemeinschaft im Ausschuss
Bildung und Forschung. Über die Gründungsprinzipien,
die Struktur und Finanzierungsmechanismen des geplanten
Europäischen Forschungsrates hat am 10. März der
Ausschuss für Bildung und Forschung beraten. Ziel dieser
Organisation soll es sein, den Wirkungsgrad und die
Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Forschung weltweit
zu stärken und zu verbessern.
Wissenschaftlich "voll autonom" und von der Wissenschaft
organisiert soll das Gremium nach der Vorstellung des
Präsidenten der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Professor
Ernst-Ludwig Winnacker, sein. Winnacker, einer der Initiatoren
dieser Idee, sprach sich im Ausschuss auch dafür aus, dass der
geplante Europäische Forschungsrat Projekte
ausschließlich nach wissenschaftlicher Qualität
unterstützen und sich der Grundlagenforschung widmen solle.
Eine europäische Forschungsinstitution dieser Art sei
notwendig, um das "sehr fragmentierte" Forschungssystem in Europa
zusammenzuführen und dadurch seine Wettbewerbsfähigkeit,
vor allem im Vergleich zu den USA, zu stärken. In Europa seien
aktuell 37 nationale Forschungsinstitute tätig, die sich
besser als bisher zusammenschließen müssten.
Wenn man in Europa die Notwendigkeit einer gemeinsamen
Forschungseinrichtung einsehe, müsste über ihre Form und
Ausstattung nachgedacht werden. Dabei ist für Winnacker die
Unabhängigkeit der Institution von entscheidender Bedeutung.
Wenn dies etwa aus Rücksicht auf das EU-Recht nicht
möglich sein sollte, "hat das keinen Sinn", so der
Wissenschaftler. Seine Philosophie sei: "Nicht die Organisation der
Rechtslage anpassen, sondern umgekehrt." Zuerst müsse man
feststellen, wie das Gremium optimal funktionieren soll und dann
den rechtlichen Rahmen schaffen.
Von die Notwendigkeit eines Europäischen Forschungsrates
waren auch die Fraktionen überzeugt. Er könnte helfen,
die "Kleinstaaterei" in Europa zu überwinden, so die SPD,
zumal noch "eine Menge passieren" müsse, wenn Europa sein Ziel
erreichen will, der stärkste Forschungsraum der Welt zu
werden. Die CDU interessierte unter anderem die Finanzierungsfrage.
Die Fraktion begrüßte zugleich, dass sich die
Organisation der Grundlagenforschung widmen will. "Wir haben hier
ein Defizit gehabt", so die Union, weil die Grundlagenforschung
bislang aus der europäischen Forschungsförderung
ausgeklammert sei. Die CDU/CSU sprach sich ähnlich wie die FDP
auch für eine möglichst weitgehende Unabhängigkeit
des Gremiums aus. Dagegen stellten die Grünen die Frage der
demokratischen Kontrolle. Sie seien zwar für die Freiheit der
Forschung, doch sollten die nationalen Parlamente Mitspracherechte
über die Strukturen erhalten. Der Forschungsrat sollte sich
nach Meinung der kleineren Koalitionsfraktion nicht nur der
Grundlagenforschung widmen.
Auch die Bundesregierung sprach sich für die Schaffung des
Forschungsrates aus. Allerdings sei die Wissenschaft nun
aufgefordert, ihre Vorstellungen zu konkretisieren, so ein
Ministeriumsvertreter. Das Gremium sollte aus der Sicht der
Regierung ein einfach zu handhabendes Instrument in den Händen
der Wissenschaft sein, das allein nach Qualitätskriterien
handelt und keine Regionalpolitik betreibt.
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