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rab
Sachverständige begrüßen
Entkoppelung der Prämien
Landwirtschaftspolitik der EU
Verbraucherschutz. Sachverständige einer öffentlichen
Anhörung des Ausschusses für Verbraucherschutz,
Ernährung und Landwirtschaft begrüßten das Vorhaben
der Bundesregierung, die landwirtschaftlichen Prämien bereits
ab dem kommenden Jahr von der Produktion zu entkoppeln und
stattdessen auf die Größe der Betriebsflächen zu
konzentrieren. In dem Hearing zu einem Gesetzentwurf der
Bundesregierung (15/2553) argumentierten die Experten am 22.
März, mit der Entkoppelung werden die
Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Landwirtschaft
gestärkt und die Produkte näher an den Weltmarkt
herangeführt. Außerdem bestehe nun kein Anreiz mehr zur
Überproduktion. Die Regierung will mit ihrem Entwurf die
Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union
(EU) umsetzen. Dabei soll das System der Direktzahlungen durch die
Einführung einer einheitlichen Betriebsprämienregelung
neu gestaltet werden. Unterschiedliche Auffassungen gab es in der
Frage, wann die Prämien für die Landwirte gesenkt werden
sollen. Während die Bundesregierung in ihrem Entwurf ein
Abschmelzen der Prämien ab dem Jahre 2007 vorsieht, schlugen
einige Ländervertreter das Jahr 2010 für den Beginn der
Absenkung vor. Diskussionen gab es auch über die Bindung der
Prämienzahlungen an soziale und ökologische
Anforderungen, dem so genannten "Cross Compliance".
Landwirte näher am Weltmarkt
Der Vertreter der Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher
Landwirtschaft bezeichnete die Vorschläge als eine
"tatsächliche Reform der europäischen Agrarpolitik". Es
sei richtig, die öffentlichen Gelder an den Erhalt der
Kulturlandschaft und die Bewirtschaftung zu koppeln. Allerdings sei
es nicht angebracht, mit dem vollständigen Abschmelzen der
Prämien bis zum Jahr 2013 zu warten. Der Deutsche
Bauernverband sah Schwierigkeiten darin, die deutsche
Landwirtschaft mehr Wettbewerb auszusetzen und näher an den
Weltmarkt heranzubringen und gleichzeitig höhere Umwelt- und
Naturschutzstandards zu erfüllen. Die Regierung tue aber gut
daran, mit der Entkoppelung bereits zu beginnen, da auf diese Weise
die Landwirte selber über die Produktion entscheiden
könnten. Beim Thema "Cross Compliance" fürchtete der
Verbandsvertreter, zusätzliche Bürokratie könne die
Landwirte behindern. Dies könne die mit den sozialen und
ökologischen Anforderungen verbundene höhere
gesellschaftliche Akzeptanz zunichte machen. Ein Vertreter des
bayerischen Landwirtschaftsministeriums sah "gravierende
Mängel" in dem Gesetzentwurf. Dieser stelle einen
"Zangenangriff" sowohl auf die deutsche Landwirtschaft als auch auf
die Ernährungswirtschaft dar. Die Regierung gehe über die
Brüsseler Vorgaben hinaus und gefährde damit die Betriebe
in ihrer Existenz. Der Gesetzentwurf werde das Gesicht der
deutschen Landwirtschaft verändern, hieß es in der
Anhörung.
Ein Vertreter des Landwirtschaftsministeriums von
Mecklenburg-Vorpommern sprach sich dafür aus, das
Kontrollniveau im Bereich der "Cross Compliance" EU-weit
festzulegen. Ansonsten seien Wettbewerbsverzerrungen zu
befürchten. Die vollständige, baldige Entkoppelung der
Preise von der Produktion sei wichtig, um die Effizienz zu
erhöhen und die Preise zu stabilisieren. Für den
Vertreter des Landwirtschaftsministeriums von Rheinland-Pfalz
stellt die Entkoppelung eine Chance dar. Nun komme es darauf an,
die entsprechenden Rahmenbedingungen zu schaffen. Der Entwurf der
Regierung leiste einen positiven Beitrag für den Erhalt der
Kulturlandschaften. Der Experte sprach sich ebenfalls dafür
aus, im Rahmen der nationalen Umsetzung der Agrarreform nicht
über die Brüsseler Vorgaben hinauszugehen. rab
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