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bes/bob
Fraktionen treten für bessere
Rahmenbedingungen bei der Tagespflege von Kleinkindern ein
Anträge zur weiteren Beratung an den
Fachausschuss überwiesen
Familie. Deutschland braucht nach Ansicht der CDU/CSU und FDP
bessere Rahmenbedingungen für die Tagespflege von Kleinkindern
als Ergänzung institutioneller Betreuungsmöglichkeiten.
In einem Antrag (15/2651) fordert die Union die Bundesregierung
auf, zu prüfen, inwieweit die Tagespflege aufgewertet und
stärker in die öffentliche Förderung einbezogen
werden kann. Auch soll die Regierung auf die Länder einwirken,
der Tagespflege in allen Bundesländern einen entsprechenden
Stellenwert bei der Förderung und in der Landesgesetzgebung
einzuräumen. Vor dem Hintergrund der "katastrophalen"
kommunalen Finanzsituation dürften allerdings beim Ausbau der
Tagespflege keine Regelungen getroffen werden, die bei den Kommunen
zusätzliche Kosten verursachen oder die klare
Kompetenzzuordnung und Finanzverantwortung verwischen, so die
Union. Im Übrigen hätte die Bundesregierung ihre Zusage,
für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren den Kommunen
mehrere Milliarden Euro zur Verfügung zu stellen, nicht
erfüllt, kritisieren die Abgeordneten. Sollte der
Bundesgesetzgeber durch Festlegungen oder Mindeststandards
Mehrkosten verursachen, müssen diese nach der Vorstellung der
Fraktion klar beziffert und den Kommunen erstattet werden.
Zur Sicherung der Qualität bei den Tagespflegepersonen
empfehlen die Antragsteller, eine Grundqualifizierung
einzuführen und Tagespflegestützpunkte einzurichten.
Diese könnten entweder am Jugendamt, aber auch an einem
Kindergarten, einer Kinderkrippe oder einem Mütterzentrum
errichtet werden und die Gewinnung, Qualifizierung, Beratung und
Vermittlung der Tagespflegekräfte übernehmen. Die
Einrichtungen könnten sich an dem 2004 in Bayern gestarteten
"Modellprojekt zur Förderung der qualifizierten Tagespflege"
orientieren. Schließlich schlagen die Abgeordneten vor, die
Regelung des steuerlichen Status von Tagespflegeeltern einer
gesonderten Überprüfung zu unterziehen.
Leistung der Eltern würdigen
Die Liberalen plädieren in ihrem Antrag (15/2697) für
eine stärkere Anerkennung und Würdigung der Leistung von
Müttern und Vätern, die sich ganz der Betreuung ihrer
Kinder oder auch anderer Angehöriger widmen. Sie erbringen
Leistungen, die der gesamten Gemeinschaft zugute kommen, so die
FDP. Im Hinblick "auf die großen Defizite besonders in den
alten Bundesländern" fordern die Liberalen die Bundesregierung
auf, den quantitativen Ausbau des Betreuungsangebotes für
Kinder unter drei Jahren "dringend" voranzutreiben.
Ganz besonders wichtig sei die Förderung von
Betreuungsplätzen der Kinder von zwei bis drei Jahren. Denn in
dieser Zeit, wenn kein Erziehungsgeld mehr gezahlt würde und
noch kein gesetzlicher Kindergartenanspruch bestehe, gebe es
für Eltern eine Lücke in der Förderung.
Es seien "klare, einfache und unbürokratische" steuer- und
sozialversicherungsrechtliche Regelungen für Tagesmütter
und -väter sowie für Eltern zu schaffen. Es müsse
gewährleistet werden, so die FDP, dass diese bundeseinheitlich
angewandt würden. Für Kinder im Kindergartenalter sei das
Angebot an Betreuungsplätzen vor allem im Hinblick auf
regionale Unterversorgungen auszubauen und verstärkt zu
Ganztagsangeboten mit Mittagsverpflegung auszuweiten. Die
verbleibenden Halbtagsbetreuungsangebote sollten bedarfsgerecht zu
"vollen Halbstagsplätzen" erweitert werden, die auch
Mittagsessen beinhalten, damit eine Halbtagsbeschäftigung
für den erziehenden Elternteil möglich werde. Eine
Flexibilisierung von Öffnungszeiten und das Öffnen der
Kinderbetreuungseinrichtungen auch in Schulferienzeiten
müssten bundesweit bedarfsgerecht sichergestellt sein. Im
Sinne der Chancengleichheit und pädagogischer Erkenntnisse
müsste auch und gerade frühkindliche Bildung kostenfrei
sein und nicht erst die schulische Bildung. Es sei nicht
nachzuvollziehen, dass "endloses Studieren" kostenlos bleiben
solle, aber die Gebühren für die Kindergärten
"explodieren", so die FDP.
Integration von Migrantenkindern
Schließlich fordern die Liberalen unter anderem, die
Privatisierung kommunaler Kindertageseinrichtung voranzutreiben und
die Ausbildung von Erzieherinnen auf hohem Niveau bundeseinheitlich
konzeptionell und strukturell zu reformieren. Die besonderen
Bedürfnisse von behinderten oder von Behinderung bedrohten
Kindern müsse gerade in Kindertageseinrichtungen angemessen
berücksichtigt werden. Die Integration von Migrantenkindern
müsse aktiv und systematisch gefördert werden.
Erziehungs- und Bildungspartnerschaften zwischen Eltern und
Erzieherinnen und Erziehern müssten etabliert werden. Es
sollten verbindliche Diagnosen mit Sprachstandserhebungen im Alter
von vier oder fünf Jahren eingeführt werden. Diese
Sprachtests ermöglichten es, sofortige Maßnahmen
einzuleiten, die dem Entwicklungsstand jedes Kindes gerecht
werden.
Der Bundestag hat die beiden Anträge am 24. März zur
federführenden Beratung an den Familienausschuss
überwiesen. Auch ein inhaltlich ähnlicher Antrag der
Koalition (15/2580, siehe auch "Das Parlament" vom 8. März)
wurde an den Fachausschuss überwiesen. bes/bob
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