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Forscher wollen mehr Geld
"Innovationsoffensive" der
Bundesregierung
Bildung und Forschung. Mehr Fördermittel und bessere
Rahmenbedingungen für die Forschung in Deutschland sind aus
der Sicht der großen deutschen Wissenschaftsorganisationen
erforderlich, um die "Innovationsoffensive" der Bundesregierung
voranzubringen. Die angestoßene öffentliche Debatte
über die Bedeutung der Innovationen für die
Zukunftsfähigkeit des Landes sei begrüßenswert,
unterstrichen die Präsidenten der Forschungsorganisationen am
30. Juni im Gespräch mit dem Forschungsausschuss. Nun komme es
auf das konkrete Handeln und entsprechende Ergebnisse an.
Gäste des Ausschusses waren die Professoren Hans-Jörg
Bullinger (Fraunhofer-Gesellschaft), Peter Gruss,
(Max-Planck-Gesellschaft), Walter Kröll,
(Helmholtz-Gemeinschaft), Hans-Olaf Henkel (Leibniz-Gemeinschaft)
und Ernst-Ludwig Winnacker (Deutsche Forschungsgemeinschaft).
Jede Initiative zur Forschungsförderung sei zu
begrüßen, meinte Henkel. Doch sei dabei auch Skepsis
angebracht. In der Vergangenheit habe es eine Unzahl an
ähnlichen Initiativen gegeben. Doch herausgekommen sei dabei
nichts. Die Ausgangsposition der deutschen Forschung sei zwar gut,
aber "wir zehren von unserer Substanz". Dies sei unter anderem bei
der Struktur des Exports zu beobachten, der wenig
High-Tech-Produkte umfasse: "Wir verdienen mit guten, aber
auslaufenden Produkten", so Henkel, "und verlieren Marktanteile".
Ähnlich beurteilte Kröll die Situation: "Wir sind nicht
schlecht, aber wir müssen und können besser werden."
Nötig sei die Fokussierung auf wissenschaftliche Exzellenz.
Neue Formen der Kooperation als strategische Allianzen zwischen der
Wissenschaft und der Wirtschaft, zwischen den Disziplinen,
Wissenschaftsorganisationen und Universitäten müssten
entstehen, um die vorhandenen Potenziale zu bündeln.
Solide Ausgangslage
Für die Stärkung der Hochschullandschaft sprach sich
Winnacker aus. Die Universitäten seien das Rückgrat der
Grundlagenforschung, allerdings hätten sie als finanzielle
"Verlierer der Nation" eine sehr geschädigte Bandscheibe.
Insgesamt sei die Ausgangslage der Forschung in Deutschland jedoch
solide. Besorgniserregend sei dagegen die wirtschaftliche Situation
im Osten des Landes, die sich auch auf die dortige
Forschungslandschaft negativ auswirkt. Die Rolle der Wirtschaft bei
der Innovationsförderung sprach auch Bullinger an. Dabei gehe
es um umsetzbare Innovationen, und dies bedeute verkaufsfähige
Produkte. Schlechte Rahmenbedingungen für die Forschung
allgemein beklagte Gruss. Innovation sei nicht auf
Produktentwicklung reduzierbar. Was Deutschland fehle, seien
Durchbruchinnovationen. Diese seien wiederum auf der Grundlage von
ergebnisoffener freier Grundlagenforschung machbar. Die auf diesem
Wege erzielten Durchbrüche führten dann zu
Innovationen.
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