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Dieter Wiefelspütz
Mitglied des Deutschen Bundestages
SPD
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Presse im Zeitraum 01. 7. bis 01. 9. 2004

Bürger erhalten Recht auf Akteneinsicht

Von Philip Grassmann
Berlin - Die rot-grüne Koalition hat sich weitgehend auf einen Gesetzentwurf geeinigt, mit dem die Informationsrechte der Bürger verbessert werden sollen.  Der Entwurf ist fast fertig und wird bis spätestens Ende September vorliegen", sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Dieter Wiefelspütz. Das so genannte Informationsfreiheitsgesetz soll Bürgern, aber auch Verbänden grundsätzlich die Möglichkeit eröffnen, in die Akten von Bundesministerien und nachgeordneten Behörden Einsicht zu nehmen. SPD und Grüne versprechen sich davon, Politik durchschaubarer und nachvollziehbarer zu machen.  Es ist enorm, was sich an Fachwissen bei den Ressorts angehäuft hat. Das sind im Prinzip Informationen die zwar durch die Bundesregierung angehäuft werden, aber eigentlich dem Bürger gehören", sagte Wiefelspütz.
Bereits in der vergangenen Legislatur-Periode hatte es den Versuch gegeben, ein Informationsgesetz zu verabschieden. Die Pläne ließen sich aber wegen des Widerstands einiger Ministerien, darunter die Ressorts Äußeres, Verteidigung, Innen und Wirtschaft, nicht bis zum Ende der Wahlperiode umsetzen. Die Befürchtung lautete damals, dass möglicherweise auch besonders sensible oder sicherheitsrelevante Daten veröffentlicht werden müssten. Bei dem jetzt zweiten Anlauf der Regierungsfraktionen, der auch vom Kanzleramt unterstützt wird, konnten die Bedenken offenbar weitgehend ausgeräumt werden. Wiefelspütz sagte, man habe sich grundsätzlich geeinigt, dass Unterlagen, die besonders schutzwürdig seien, von Ministerien oder Behörden zurückgehalten werden dürften. Zu den  schutzwürdigen Belangen" gehörten Persönlichkeitsrechte, der Sicherheitsbereich und Finanzinteressen. Andererseits hätten alle akzeptiert, dass es auch Akten gebe, die grundsätzlich vom Bürger eingesehen werden könnten.
"Es ist ein großer Erfolg, dass kein Ressort von dem Gesetz ausgenommen wird", sagte die Innenexpertin der Grünen, Silke Stokar. Über die Details der Ausnahmeregelungen soll in den kommenden Wochen noch verhandelt werden. Stokar sagte weiter, klar sei aber schon jetzt, dass in Streitfällen der Datenschutzbeauftragte entscheide. Danach stehe dem Bürger noch der Rechtsweg offen. Eine mögliche Prozesslawine erwartete Stokar nicht.  Die Erfahrungen in den Ländern, die bereits ein entsprechendes Gesetz haben, zeigen, dass Transparenz auch im Interesse der öffentlichen Verwaltung liegt."

Süddeutsche Zeitung, 01.09.2004

Mutmaßlicher Terrorhelfer Mzoudi darf in Hamburg weiter studieren

VON MARTIN LUTZ
Hamburg - Der als mutmaßlicher Terrorhelfer der Todespiloten vom 11. September 2001 angeklagte Marokkaner Mounir Al Motassadeq hat nach Zeugenaussagen eine Abneigung gegen Israel und die USA, sei aber kein Gewalttäter.  Er hatte eine negative Einstellung, aber keine Hassgefühle, dass er bereit gewesen wäre zu Gewalttaten", sagte ein 32-jähriger türkischer Student vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht in Hamburg. Der gestern vernommene Zeuge lebte von Ende 1996 bis Juli 1999 mit dem Angeklagten in einer Wohngemeinschaft. Motassadeq habe zwei bis vier Mal pro Woche Besuch empfangen. Darunter soll oft die Gruppe um die späteren Todespiloten Mohammed Atta und Ziad Jarrah sowie der mutmaßliche Cheflogistiker der New Yorker Terroranschlags, Ramzi Binaishibh, gewesen sein.
Der innenpolitische Sprecher " der SPD-Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz, rechnet indes damit, dass Motassadeq nach dem neuen Zuwanderungsgesetz zügig abgeschoben werden kann.  Durch das Zuwanderungsgesetz lässt sich eine Abschiebung von Motassadeq ab dem l. Januar kommenden
Jahres in wenigen Wochen
klären ", sagte Wiefelspütz der WELT. Der Rechtsstaat sei  kein zahnloser Tiger, wenn das neue Recht konsequent angewendet wird." Während das geltende Recht ein mehrstufiges Verfahren vorsieht, gibt es beim Zuwanderungsgesetz nur noch eine gerichtliche Instanz.  Motassadeq ist eine Gefahr für unsere Sicherheit. Deshalb muss er Deutschland unabhängig vom Strafprozess auf jeden Fall verlassen. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche", sagte Wiefelspütz. Wer wie Motassadeq ein dichtes Kommunikationsnetz mit nachweislichen Terroristen wie Atta geknüpft habe, stelle auch dann eine Gefahr dar, wenn ihm das Gericht in Hamburg keine konkrete Straftat nachweisen könne.
Die Bundesanwaltschaft hatte Motassadeq Beihilfe zum Mord in mehr als 3000 Fällen beim Anschlag auf das World Trade Center und die Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Im Februar war er zu 15 Jahren Haft verurteilt worden. Doch der Bundesgerichtshof hatte das Urteil wieder aufgehoben und zurückverwiesen. Im April kam Motassadeq unter Auflagen aus dem Gefängnis frei. Mitarbeit: cls

DIE WELT, 25.08.2004

Freiheit für die Cap Anamur!

BERLIN taz Die Verhaftung der deutschen Flüchtlingshelfer der  Cap Anamur" und die Beschlagnahme ihres Schiffes durch die italienischen Behörden hat in Deutschland Empörung ausgelöst. Die Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD), forderte die sofortige Freilassung von Cap-Anamur-Chef Elias Bierdel, Kapitän Stefan Schmidt und einem weiteren Besatzungsmitglied. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass die Crew bestraft werde, weil sie Menschen, die in große Not geraten seien, helfen wollte, sagte Wieczorek-Zeul.
Die italienischen Behörden werfen den drei Deutschen Begünstigung von illegaler Einwanderung vor. Erst nach einem dreiwöchigen Tauziehen zwischen den Regierungen von Malta, Italien und Deutschland hatte Italien der  Cap Anamur" am Montag erlaubt, mit 37 afrikanischen Schiffbrüchigen an Bord den sizilianischen Hafen Porto Empedocle anzulaufen.
Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Claudia Roth, sprach von einer  zynischen Odyssee der Unmenschlichkeit" und sagte der taz:  Die ,Cap Anamur' zu kriminalisieren ist aberwitzig."
Das Verhalten von Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), der eine Aufnahme der Schiffbrüchigen in Deutschland kategorisch abgelehnt hatte, stößt inzwischen auch in den eigenen Reihen auf Kritik.  In solchen Fällen ist praktische, internationale Solidarität gefordert und nicht kleinliche Erbsenzählerei", sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Dieter Wiefelspütz, der taz. .Vor dem Hintergrund dieser menschlichen Tragödie wirken die Äußerungen des Innenministeriums extrem herzlos." Trotz der rechtlichen Zuständigkeit der italienischen Behörden hätten Deutschland oder andere europäische Länder ihre Hilfe anbieten können, sagte Wiefelspütz.  Niemand verbietet es dem deutschen Innenminister, zu sagen, wir nehmen zumindest einen Teil der Flüchtlinge auf."
LUKAS WALLRAFF

Die TAZ, 14.07.2004

Wieder einmal ist ein Idealist gescheitert

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dieter Wiefelspütz hat am Mittwochabend vor laufender Fernsehkamera 7009 Euro bezahlt. Er hatte gewettet, der Bundestag werde die Reduzierung der Abgeordneten-Pensionen in Angriff nehmen. Von Werner Birkenmaier
Ein Mann, ein Wort. Im November vorigen Jahres war es in der WDR-Fernsehsendung  Hart, aber fair" hoch hergegangen. Der Streit ging um die geplanten - und inzwischen vollzogenen - Eingriffe der Politik in die Rentenversicherung. Der aus dem Nordrhein-Westfälischen stammende Dieter Wiefelspütz war als Vertreter der SPD-Bundestagsfraktion gekommen und hatte in der Sendung einen schweren Stand. Die Frage konnte nicht ausbleiben, wann denn die Abgeordneten, die anderen Leuten Kürzungen verordneten, selber daran dächten, ihre vergleichsweise üppigen Altersbezüge ebenfalls den neuen Verhältnissen anzupassen.
Wiefelspütz, ein redlicher und immer noch etwas idealistisch gesonnener Politiker, machte ein Aufsehen erregendes Versprechen: Bis Anfang Juli nächsten Jahres werde der Bundestag zumindest Eckwerte einer Reform vorlegen. Wenn nicht, lege er Anfang Juli 2004 ein Monatseinkommen -,das sind rund 7009 Euro - vor laufender Kamera auf den Tisch. Wiefelspütz wirkte damals optimistisch und erweckte den Eindruck, die Wette gewinnen zu können. Er legte sogar nach: Wenn bis Ende 2004 das Reformgesetz nicht verabschiedet sei, werde er noch einmal ein Monatseinkommen opfern.
Doch nun, am Mittwochabend, war Zahltag. Gegen Ende der Sendung zog Wiefelspütz ein Bündel Euroscheine aus der Tasche und drückte sie dem Moderator Frank Plasberg in die Hand. Das Geld geht an eine Rentnerin, die nur über ein geringes Einkommen verfügt. Der SPD-Abgeordnete ist mit dieser Umverteilung zwar einverstanden, machte aber entgegen seinem sonstigen Auftreten einen leicht verstörten, um nicht zu sagen gebrochenen Eindruck. Das dürfte weniger mit der Tatsache zu tun haben, einen Monatsverdienst verschmerzen zu müssen als mit dem Wissen, von den Kollegen im Bundestag im Stich gelassen worden zu sein. Eine Reform der Altersbezüge der Abgeordneten ist nicht einmal in Ansätzen zu erkennen.
Wiefelspütz, dem es nie um eine PR-Aktion in eigener Sache ging, mochte gehofft haben, mit seinem ungewöhnlichen Versprechen ein Zeichen setzen und die Abgeordneten, zumindest seine eigenen Genossen, aufrütteln zu können. Doch ist eher zu vermuten, dass er sie mit seinem 7000-Euro-Versprechen eher verärgert hat. Es macht den Abgeordneten, die eigentlich handeln müssten, sich selbst aber nicht wehtun wollen, ein schlechtes Gewissen. Das schafft keine Freunde. Wiefelspütz - diesen Eindruck erweckte er am Mittwochabend - könnte Ärger bekommen in der Fraktion. Man wird ihn spüren lassen, dass er einen Sonderweg beschritt. Und in der Tat hat er die Verhältnisse, hat er das Beharrungsvermögen seiner Kollegen wohl falsch eingeschätzt. Wieder einmal ist ein Idealist gescheitert. Fast verzweifelt rief Wiefelspütz in der Sendung aus, der Systemwechsel in der Abgeordnetenversorgung müsse kommen:  Eines Tages werden wir ihn haben ..." Sarkastisch fragte der Moderator:  Was heilst eines Tages?"
Nun ist es ja nicht so, dass sich auf diesem Gebiet nichts tut. So hatte der Kieler Landtag beschlossen, die Diäten kräftig anzuheben mit dem Versprechen, die Abgeordneten müssten davon ihr Ruhegeld selbst finanzieren. Doch im Gesetzesentwurf war nur von Erhöhungen die Rede, nicht von Abgaben. Weil da so wenig Hoffnung besteht, war der Westdeutsche Rundfunk nett zu Wiefelspütz und verlängerte die Abgabefrist für die zweite Rate bis Ostern 2005. Wie er das Finde, wurde Wiefelspütz gefragt. Prompt antwortete er:  Hart, aber fair."

Stuttgarter Zeitung, 09. 07. 2004

GEWINNER

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dieter Wiefelspütz (57) hält Wort und zahlt eine Monatsdiät (7009 Euro) an eine 81-jährige Rentnerin aus Düsseldorf. Der Sozialdemokrat hatte in einer WDR-Sendung um diesen Betrag gewettet, dass sich der Bundestag bis zur Sommerpause auf eine Kürzung der Altersversorgung auch für Politiker einigen würde (Bisher Fehlanzeige). BILD meint: Ein Ehrenmann!

BILD-Zeitung, 08. 07. 2004

Union fordert Standortwechsel für BND-Zentrale in Berlin

Berlin - Der Standort für die neue Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Berlin sorgt auf bundespolitischer Ebene für Streit. Während die Bundesregierung wie die Berliner SPD am Standort des früheren Stadions der Weltjugend in Mitte festhalte, plädiere die Union für den ehemaligen Güterbahnhof Heidestraße berichtet  Der Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe. Auch PDS-Landesvorsitzende Stefan Liebich will das Gelände in Mitte  noch einmal prüfen". Die SPD-Haushaltsexpertin Elke Leonhard befürwortet laut  Spiegel" den Flughafen Tempelhof, der im Herbst stillgelegt werden soll, stoße damit aber Streit um Berliner BND-Standort bei der SPD auf Widerstand.
Indes geht der innenpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dieter Wiefelspütz, davon aus, dass der Vorschlag der Union keinen  Hauch einer Realisierungschance" habe. Heidemarie Fischer, SPD-Innenpolitikerin aus dem Abgeordnetenhaus, empfahl Leonhard, sich nicht in  Berliner Angelegenheiten" zu mischen.
Das Stadionareal hatte der Bund vor einigen Jahren dem Land Berlin übertragen, das dafür nun 40 Millionen Euro verlangt. Für die gesamten Umzugskosten wird mehr als einer Milliarde Euro veranschlagt. In der vergangenen Woche stimmte der Geheimdienstausschuss dem Regierungsvorschlag zu. Die Union will nun versuchen, die Entscheidung im Haushaltsausschuss zu revidieren. DW

DIE WELT, 05. 07. 2004

Wiefelspütz Spitzengast in Fernsehsendungen

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Dieter Wiefelspütz diskutierte am Dienstag, 31. August, in der Live-Fernsehsendung „KLIPP und KLAR“ des Rundfunks Berlin Brandenburg (rbb) über die jüngste Arbeitsmarktreform Hartz IV mit Bürgerinnen und Bürgern sowie mit Friedrich Schorlemmer von der Evangelischen Akademie Wittenberg. Dieter Wiefelspütz stellte sich im Gespräch bereitwillig Vertretern verschiedener Gesellschaftsgruppen, die durch die aktuelle Arbeitsmarktreform finanzielle Einbußen befürchten. Selbst nach dem Ende der einstündigen Live-Sendung setzte Dr. Wiefelspütz den Dialog mit interessierten Zuschauern über Veränderungen in der Arbeitsmarktpolitik fort. Des Weiteren ist Dieter Wiefelspütz in einer Fernsehreportage der bekannten WDR-Sendung „Hart aber fair“ am Mittwoch, 1. September, zu sehen. Die Redaktion von „Hart aber fair“ begleitete ihn im Sommer eine Woche in Berlin bei seiner Arbeit als Bundestagsabgeordneter und innenpolitischer Sprecher der SPD im Bundestag.

01. 09. 2004

Matthias Kowalski

Bundestagsbüro Dr. Dieter Wiefelspütz Berlin