Bundestagspräsident Thierse empfängt Tansanias Staatspräsident Benjamin William Mkapa
In einem ausführlichen Gespräch heute am späten
Vormittag in den Räumen des Deutschen Bundestages stimmten
beide Seiten darin überein, dass die bilateralen Beziehungen
ausgezeichnet sind. Staatspräsident Mkapa bedankte sich
insbesondere für die aktive Rolle der Bundesrepublik beim
Schuldenerlass für die ärmeren Länder und bat
insbesondere für Staaten, die sich in einer im Vergleich zu
Tansania schwierigeren Lage befinden, um eine Fortsetzung dieser
Politik. Er erläuterte die Aktivitäten Tansanias für
Frieden und Stabilität in Ostafrika und informierte über
die Fortschritte bei der Gestaltung der Ostafrikanischen
Gemeinschaft (EAC). Bundestagspräsident Thierse würdigte
die Rolle Tansanias bei der Stabilisierung der Region und die
demokratische Entwicklung des Landes selbst.
Staatspräsident Mkapa warb um deutsche Investitionen in seinem
Land. Die gesetzlichen und tatsächlichen Rahmenbedingungen
für ausländische Investitionen seien gut, insbesondere
bestehe Interesse an der Entwicklung der Landwirtschaft. Fünf
Sechstel der landwirtschaftlich nutzbaren Flächen des Landes
lägen brach. Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt sei die
Entwicklung der Infrastruktur für den Tourismus.
Weitere Themen waren der internationale Terrorismus und die Lage in
den Nachbarländern Tansanias, insbesondere in Burundi und im
Kongo. Staatspräsident Mkapa kritisierte die Haltung
Deutschlands und der Europäischen Union gegenüber
Simbabwe. Hierzu konnten die Gesprächspartner keine
Übereinstimmung erzielen. Bundestagspräsident Thierse
bezeichnete die erheblichen Menschenrechtsverletzungen in Simbabwe
als unannehmbar und äußerte Unverständnis über
eine Politik, die in einem vor kurzer Zeit noch blühenden Land
erhebliche Nahrungsmittelknappheit verursacht.
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