Regierung: Eine Milliarde Menschen ist von Wüstenbildung bedroht
Berlin: (hib/WOL) Für etwa eine Milliarde Menschen verschlechtert sich die Lebensgrundlage aufgrund der Zerstörung des Bodens, von Wäldern, Wasser- und Weideflächen. Dies erklärt die Bundesregierung in ihrer Antwort (15/2798) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU (15/2694) zur Effizienz der deutschen Bemühungen zum internationalen Bodenschutz (15/2694). Nach Angaben der Regierung gelten allein in den Trockengebieten der Erde, die 40 Prozent der Landoberfläche ausmachen und den Lebensraum für zwei Milliarden Menschen bilden, 70 Prozent der Fläche als von Wüstenbildung bedroht. Auf jährlich 42 Milliarden Dollar werden vom Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen UNDP weltweite wirtschaftliche Verluste durch Wüstenbildungsprozesse geschätzt. Allein für China betragen die Verlustschätzungen 2 bis 3 Milliarden US-Dollar jährlich. Die Wüstenbildung trägt nach Einschätzung der Bundesregierung maßgeblich zu den Risikofaktoren für Krisen und Wanderungsbewegungen bei.
Zur Frage, unter welchen Umständen der globale Trend gestoppt werden kann, heißt es in der Antwort, ein Erfolg beim Schutz produktiver Landressourcen hänge bei weitem nicht nur von technischen Lösungen wie etwa Erosionsschutzmaßnahmen oder bodenschonender Saatverfahren ab. Wichtig sei vielmehr, dass diese Maßnahmen in ein Gesamtkonzept zur Verbesserung der Lebensgrundlagen der Bevölkerung und zur Verbesserung der rechtlichen und institutionellen Rahmenbedingungen eingebettet sind und dabei Anreize für bodenschonende Landnutzung bieten. Ein solches Konzept müsse Teil der nationalen Strategien und Programme der betroffenen Länder sein. Die Bundesregierung unterstütze daher aktiv die Umsetzung der relevanten, international bindenden Regelwerke im Bereich von Umwelt und Entwicklung, mit denen zur Lösung dieser wichtigen Entwicklungs- und Zukunftsfragen beigetragen werde.