CDU/CSU: Kinder- und Müttersterblichkeit in den Griff kriegen
Berlin: (hib/BOB) Den Entwicklungsländern ist bei der Sicherstellung notwendiger Gesundheitsvorsorge und -nachsorge zu helfen. Dies stellt die CDU/CSU-Fraktion in einem Antrag (15/3798) fest, der sich mit der Weltbevölkerungspolitik beschäftigt. Vor allem Maßnahmen zur Verringerung der Kinder- und Müttersterblichkeit, zur Verbesserung der Hygiene und der medizinischen Versorgung von Mutter und Kind sowie Initiativen zur Verlängerung der Abstände zwischen den Geburten seien zu unterstützen. Den Entwicklungsländern sei ferner dabei zu helfen, die selbstverantwortliche Entscheidung jedes Menschen über Zeitpunkt der Elternschaft und Anzahl der eigenen Kinder zu ermöglichen. Des Weiteren seien die Ursachen für Schwangerschaftsabbrüche und Todesfälle durch unsachgemäß durchgeführte Methoden zu bekämpfen. Jährlich, so erläutert die Union, sähen sich circa 50 Millionen Frauen zu einem Schwangerschaftsabbruch gezwungen, was pro Jahr ungefähr 70.000 Frauen das Leben koste.
Der Zugang sowohl zu Informationen und Sexualaufklärung für Männer, Frauen und Jugendliche sowie die Aufklärung über HIV/Aids und andere Geschlechtskrankheiten müsse verbessert werden. Gleichfalls zum Positiven müsse sich auch die rechtliche, wirtschaftliche und gesellschaftliche Stellung der Frauen in den Entwicklungsländern verändern. Dazu solle unter anderem die Diskriminierung von Frauen und Mädchen nachdrücklich verurteilt und die betroffenen Länder zu strafrechtlicher Ahndung physischer und psychischer Gewalt gegen Frauen angehalten werden. In diesem Zusammenhang nennen die Antragsteller Vergewaltigungen, Geschlechtsverstümmelungen, Schandemorde, den Missbrauch schwangerer Frauen und die massive Verletzung von Frauenrechten. Die Rahmenbedingungen seien so zu gestalten, dass die Opfer solcher Übergriffe zur Anzeige ermutigt würden. Die Bundesregierung müsse ferner darauf hinwirken, dass die Indus-trieländer, insbesondere die Mitglieder der Europäischen Union, ihren finanziellen Beitrag zu den erforderlichen bevölkerungspolitischen Aktivitäten nicht weiter beschränken, sondern dem wachsendem Bedarf Rechnung tragen.