hib-Meldung
300/2004
Stand: 02.12.2004
FDP: Quote bei Reform der europäischen Zuckermarktordnung abschaffen
15/4399) tritt die Fraktion auch
dafür ein, gestützte Zuckerexporte abzuschaffen.
Außerdem soll sich die Bundesregierung für eine Reform
der europäischen Zuckermarktordnung einsetzen. Die reformierte
Zuckermarktordnung solle dann von 2006 bis 2011 gelten und
landwirtschaftlichen Unternehmen entsprechende Anpassungszeiten
geben. Im Weiteren plädiert die Fraktion dafür, den
Vorschlag der EU-Kommission vom Juli dieses Jahres als Grundlage
für weitere Beratungen zu diesem Thema zu nehmen. Sie
hält deren Preis- und Quotensenkung für richtig. Mit
Blick auf die Anliegen der Entwicklungsländer bewerten die
Liberalen die Zuckermarktordnung als ein ungeeignetes
entwicklungspolitisches Instrument. Die Regierung solle andere
Instrumente entwickeln, die sich nicht marktstörend auswirken.
Die FDP begründet den Reformbedarf der seit 1968 geltenden
Zuckermarktordnung mit den derzeitigen Mehrkosten für
Verbraucher. Der Zuckerpreis für eine Tonne Zucker liege
zurzeit bei 632 Euro. Dieser Garantiepreis sei auf die Zuckerquote
in Verbindung mit einem hohen Außenschutz in Europa
zurückzuführen. Damit liege der Zuckerpreis in Europa
etwa dreimal so hoch wie der herrschende Weltmarktpreis, der nur
bei 220 Euro je Tonne Zucker anzusetzen sei. Berechnungen des
Europäischen Rechnungshofes zufolge ergäben sich für
den Verbraucher dadurch Mehrkosten in Höhe von 6,3 Milliarden
Euro. Die Liberalen erhoffen sich mit einer reformierten
Zuckermarktordnung, verbunden mit einer Preis- und Quotensenkung,
dieses Ungleichgewicht zugunsten der Verbraucher beseitigen zu
können. Durch eine Eingliederung des Produktbereichs Zucker in
die reformierte EU-Agrarpolitik könne ab 2013 auch in diesem
Bereich gelten: Weg von der produktbezogenen Subvention, hin zur
produktunabhängigen Flächenprämie. Auch prophezeit
die Fraktion eine Stärkung der EU-Position mit einer
marktwirtschaftlichen reformierten Zuckermarktordnung in den
laufenden Verhandlungen mit der Welthandelsorganisation (WTO). Die
handels- und entwicklungspolitischen Verwerfungen mit der WTO, die
sich aus dem geschützten und teilweise ungeschützten
Export der europäischen Zuckerüberproduktion ergäben
sowie der Reexport des Zuckers aus Entwicklungsländern in
Afrika, der Karibik und dem pazifischen Raum belasteten den
europäischen Haushalt und damit die Steuerzahler. Wenn es nach
der FDP ginge, müssten die gestützten Exporte abgeschafft
werden, da die Zuckermarktordnung nicht als entwicklungs- und
handelspolitisches Instrument tauge.
Berlin: (hib/SAS) Nach Ansicht der FDP sollte die Zuckerquote der
europäischen Zuckermarktordnung langfristig auslaufen, da sie
ein Fremdkörper in der EU-Agrarpolitik geworden sei. In ihrem
Antrag (Quelle:
http://www.bundestag.de/bic/hib/2004/2004_300/06