Bundestagspräsident Thierse weist Kritik zurück
Mit Unverständnis hat Bundestagspräsident Wolfgang
Thierse die Kritik an seiner Nichtgenehmigung einer Sondersitzung
des Verteidigungsausschusses am heutigen Dienstag
zurückgewiesen. Es entspreche einer jahrzehntelangen Praxis,
dass derartige Genehmigungen für die Sommerpause nur dann
erteilt würden, wenn kein Widerspruch aus mehreren anderen
Fraktionen vorliege. Ein ordnungsgemäßer Antrag - so der
Bundestagspräsident - sei bei ihm erst am Montag, dem 3.
September, eingegangen. Es sei schon fraglich, ob eine
ordnungsgemäße Ladung aller Ausschussmitglieder binnen
Tagesfrist überhaupt möglich gewesen wäre.
Im übrigen sei auch kein Beratungsgegenstand beantragt worden,
der nicht in der darauf folgenden Sitzungswoche des Deutschen
Bundestages beraten werden könnte.
Der Bundestagspräsident erklärte: "Ich habe dem
Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
mitgeteilt, dass die Möglichkeit besteht, die Sondersitzung in
der unmittelbar folgenden Haushaltswoche - in der eigentlich keine
Ausschusssitzungen vorgesehen sind - durchzuführen und eine
entsprechende Genehmigung in Aussicht gestellt." Die Antragsteller
müssten sich - so Thierse - fragen lassen, ob es
gerechtfertigt sei, für eine Sondersitzung Reisekosten zu
verursachen, die weit über der Summe liegen, über die im
Zusammenhang mit den Flügen des Bundesverteidigungsministers
in dieser Sitzung verhandelt werden sollte.
1.465 Zeichen