Erklärung von Bundestagspräsident Wolfgang Thierse zu Beginn der heutigen Bundestagssitzung
Es git das gesprochene Wort
"Fassungslos und nahezu sprachlos, weil uns die Worte fehlten,
erfuhren wir am 11. September 2001 von den terroristischen
Angriffen auf das World Trade Center in New York und auf das
Pentagon in Washington. Erst in der Folgezeit wurde uns klar, dass
diese ungeheuerlichen Verbrechen nicht nur New York und Washington,
nicht nur den USA, sondern der gesamten zivilisierten Welt
galten.
Die schrecklichen Bilder, mit denen wir wieder und wieder
konfrontiert wurden, haben sich tief und unauslöschlich in
unser aller Bewusstsein eingegraben.
Wir gedenken heute der über 3000 Menschen, die bei diesen
furchtbaren Anschlägen am 11. September 2001 ihr Leben
verloren, sei es als Passagier der entführten Flugzeuge, sei
es in den Büros des World Trade Center oder des Pentagon oder
als Feuerwehrmann. Wir gedenken der Toten, aber auch ihrer
Angehörigen, die urplötzlich mit dem Unfassbaren
konfrontiert wurden, und wir gedenken derer, die noch heute der
Behandlung bedürfen, weil sie mit dem erlittenen Trauma nicht
fertig werden.
Der Deutsche Bundestag hat bereits unmittelbar nach den
terroristischen Anschlägen deutlich gemacht, dass wir alle es
als unsere ureigene Aufgabe ansehen, den Vereinigten Staaten von
Amerika im Kampf gegen den Terrorismus beizustehen, und wir haben
unsere Solidarität mit ihnen zum Ausdruck gebracht. Diese
Solidarität gilt weiterhin uneingeschränkt.
Der Jahrestag dieser auch heute in ihrer ganzen Bedeutung noch
immer unfassbaren Ereignisse gibt uns allen - Amerikanern wie
Europäern - Gelegenheit, im Gedenken an die Opfer und in
unserer Verantwortung für die Zukunft die möglichen
Konsequenzen zu bedenken, die für die Sicherung einer
menschenwürdigen Zivilisation für alle Menschen zu ziehen
sind."
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