Ergebnisse der Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 5. bis 9. Juli 2004
Vom 5. bis 9. Juli 2004 debattierten in Edinburgh
(Großbritannien) mehr als 300 Parlamentarier bei der 13.
Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE über
das Generalthema ?Zusammenarbeit und Partnerschaft:
"Bewältigung der neuen Bedrohungen der Sicherheit". Die
Erklärung von Edinburgh behandelt daneben 12 zusätzliche
Tagesordnungspunkte.
Der von Uta Zapf (SPD) vorgelegte Resolutionsentwurf Belarus wurde
nach intensiven Verhandlungen mit der belarussischen Delegation
durch eine gemeinsame Erklärung ersetzt, nach der die
Arbeitsgruppe der Versammlung und die Delegation Belarus den Willen
betonen, zur Abhaltung freier Wahlen entsprechend der
OSZE-Standards beizutragen und ihre Beziehungen durch gemeinsame
Vorhaben zu intensivieren. Uta Zapf plädierte entgegen
kritischen Stimmen, die die Zusagen bezweifelten, dafür, einen
Vertrauensvorschuss zu geben und die Hand zu reichen, um weitere
Entwicklungen zu unterstützen.
Der von Gert Weisskirchen (SPD) gemeinsam mit einem
französischen und amerikanischen Abgeordneten eingereichte
Resolutionsentwurf Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus und
Fremdenhass wurde ohne Änderungen einstimmig verabschiedet.
Leider, so Weisskirchen in der Debatte, stehe man angesichts der
jüngeren Ereignisse und Entwicklungen bei diesem Kampf wieder
an einem neuen Anfang. Konkrete Aktionspläne müssten
umgesetzt werden. Der amtierende Ratsvorsitzende Solomon Passy
bezeichnete dieses Thema ebenso als einen Schwerpunkt des
bulgarischen Vorsitzes, das 2004 in drei Konferenzen behandelt
werde, wozu die in Berlin im April veranstaltete
Antisemitismus-Konferenz gehörte.
Claudia Nolte (CDU/CSU) wurde mit großer Mehrheit zur neuen
Vorsitzenden des Ausschusses für Demokratie und Menschenrechte
gewählt, der in der OSZE-PV den sog. Dritten Korb der
OSZE-Themen abdeckt. Wichtig, so Abg. Nolte, sei die Förderung
des Dialogs und die Erarbeitung von Kompromissen. Gerade vor dem
Hintergrund ihrer persönlichen Erfahrung im Transitionsprozess
der ehemaligen DDR könne sie sich besonders gut in die
Probleme osteuropäischer Länder hineinversetzen.
Am letzten Sitzungstag verabschiedete die Versammlung einen
Dringlichkeitsantrag zu aktuellen Konflikten in Süd-Ossetien
mit der Forderung nach enger Zusammenarbeit der russischen und
georgischen Regierungen und der Entsendung von Friedenstruppen, um
eine schnelle Konfliktlösung herbeizuführen. Zum Schluss
der Tagung wurde mit großer Mehrheit der amerikanische
Kongressabgeordnete Alcee L. Hastings zum neuen Präsidenten
der Versammlung gewählt.
Der Delegation des Bundestages unter Leitung des
Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse gehörten die
Abgeordneten Doris Barnett (SPD), Thomas Kossendey (CDU/CSU), Rolf
Kramer (SPD), Claudia Nolte (CDU/CSU), Hans Raidel (CDU/CSU),
Helmut Rauber (CDU/CSU), Dr. Ludger Volmer (BÜNDNIS 90/DIE
GRÜNEN), Prof. Gert Weisskirchen (SPD), Willy Wimmer (CDU/CSU)
und Uta Zapf (SPD) an.
Auskunft erteilt das Sekretariat der deutschen Delegation in der
OSZE PV:
britta.hanke-giesers@bundestag.de oder
martina.körbel@bundestag.de
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