Befremden über Abgeordnete Dr. Lötzsch
Auf eine in der Sache unzutreffende und im Ton ungehörige
Pressemitteilung der fraktionslosen Abgeordneten Dr. Lötzsch
reagierte Bundestagspräsident Thierse heute "mit
Befremden".
Hintergrund ist die Publikation des Deutschen Bundestages
"Blickpunkt Bundestag", die regelmäßig den Tagesablauf
von Parlamentariern dokumentiert, ohne jedoch deren dezidiert
parteiliche Positionen zu beschreiben. So auch im Fall der
fraktionslosen Abgeordneten, die sich aber ob der
veröffentlichten Schilderung beschwert fühlt und den
Bundestagspräsidenten bat "aufzuklären", warum der
berichtete Tagesablauf nicht vollständig ist.
Ohne die ihrem Büro für heute angekündigte Antwort
des Bundestagspräsidenten abzuwarten, bezichtigt die
Abgeordnete diesen nun presseöffentlich der "Zensur". Diese
Vorgehensweise spricht für sich selbst.
Auf Nachfrage erklärte Thierse zu dieser falschen, maß-
und stillosen Aktion der Abgeordneten: "Da kann man doch nur mit
Befremden reagieren."
Die "Blickpunkt"-Redaktion arbeitet unabhängig, Thierse
übt keine Zensur aus. Die Gründe, warum die Redaktion auf
die Darstellung der Teilnahme der Abgeordneten an einem "Protest
gegen Filbinger"(Lötzsch) verzichtete, liegen auf der Hand:
Die Reportage bietet keinen Platz, das Für und Wider einer
bestimmten politischen Meinung zu erörtern, sondern dient der
exemplarischen Beschreibung der Tagesabläufe von Abgeordneten.
Die unterschiedlichen Meinungen der Fraktionen und Abgeordneten im
Bundestag zu entscheidenden Fragen werden in der Publikation an
anderer Stelle dargelegt.
Der "Blickpunkt Bundestag" wird den Besuchern des Parlaments und
der Informationsstände des Bundestages auf Messen und
Marktplätzen (Info-Mobil) angeboten.
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