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61/1999
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BAHN WILL NEUES PREIS- UND ERLÖSMANAGEMENT EINFÜHREN

Bonn (hib): Tarife, die mehrere Jahre gelten und an die sich die Reisenden gewöhnen können, hat die SPD-Fraktion am Mittwoch abend Vorstandsmitgliedern der Deutschen Bahn AG empfohlen. Die Bahn-Chefs standen dem Tourismusausschuß Rede und Antwort zu ihrem Tourismuskonzept. Es gebe Beschwerden, so die SPD, daß man am Schalter die Auskunft bekomme, ein bestimmtes Angebot sei dort gar nicht bekannt. Dies wurde von Bahn-Seite nicht bestritten. Die Vielfalt bei den Tarifen sei dadurch entstanden, daß Sonderangebote nach einiger Zeit zu Regelangeboten geworden seien. Eine mehrjährige Gültigkeit der Tarife werde in dem geplanten neuen Preis- und Erlösmanagement angestrebt. Allerdings habe auch jedes Angebot, das gestrichen werde, Beschwerden zur Folge. Auf die Frage der Sozialdemokraten, wie die Interessen der Reisenden ermittelt werden, gab es die Auskunft, daß die Bahn jährlich über 5 Millionen DM für Marktforschung ausgibt. Bei der Weltausstellung Expo im kommenden Jahr in Hannover sollte die Bahn AG nach Meinung der CDU/CSU-Fraktion vorne auf der Lokomotive und nicht "im Bremserhäuschen" sitzen. Es gebe große Bedenken, daß die Bahn ihren Anspruch erfüllen könne. Diese Bedenken zerstreuten die Ausschußgäste mit dem Hinweis, die Bahn sei der größte Partner der Expo, in die das Unternehmen einen dreistelligen Millionenbetrag investiere.

Nach einem Sicherheitskonzept für Schienenwege und Technik erkundigten sich Bündnis 90/Die Grünen. Dazu erfuhren die Abgeordneten, daß die Bahn das sicherste Unternehmen der Welt sei. Worauf die Häufung von zehn bis elf Unglücksfällen in diesem Jahr zurückzuführen sei, könne man heute noch nicht sagen. Zur Frage der Bündnisgrünen nach der Einführung der "elektronischen Bahnfahrkarte" hieß es, diese werde es eines Tages geben. Die F.D.P. Fraktion beklagte eine "undurchsichtige Preisgestaltung" und sprach den "Rückzug aus der Fläche" an. Dazu heiß es, die Bahn müsse einerseits die "Fläche erschließen", andererseits aber von ihren Fahrscheineinnahmen leben.. Daher müsse sich das "Fahren in die Fläche" für das Unternehmen wirtschaftlich darstellen. Die Bahn zahle rund 1,5 Milliarden DM jährlich nur für die Trasse und die Infrastruktur. Dies seien die höchsten Trassenkosten in Europa. Würde man die Trassenkosten in Europa egalisieren, so die Bahn-Vertreter, so hätte das für das Unternehmen eine Entlastung von 750 Millionen DM zur Folge. Die Streichung von Strecken sei notwendig. Bei Verlusten von 60 bis 80 Millionen DM müßten "Verlustträger" in den Griff bekommen werden. Die Bahn könne eine Region auf Dauer nur bis zu einem gewissen Grad erschließen.



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Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/1999/9906102
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