Abgeordnete wollen "Jahr des Tourismus" noch bekannter machen
Berlin: (hib/VOM) Nicht ganz zufrieden mit dem bisherigen Verlauf des "Jahres des Tourismus" 2001 haben sich Abgeordnete im Tourismusausschuss am gestrigen Mittwochnachmittag gezeigt. Die CDU/CSU-Fraktion rief dazu auf, die verbleibende Zeit zu nutzen, um noch stärker für den Deutschlandtourismus zu werben. Das Engagement der Bundesregierung sei unbestritten, doch könne dieses allein Geld nicht ersetzen. Während das "Jahr des Tourismus" in einigen Teilbereichen noch gar nicht wahrgenommen worden sei, gebe es an anderer Stelle eine Vielzahl von Veranstaltungen. Die Fraktion regte eine Anhörung zu dem Thema noch vor der Sommerpause an, damit sich die Tourismusverbände verstärkt engagieren. Diese hätten bislang nicht ausreichend dafür gesorgt, dass das "Jahr des Tourismus" auch bei ihrer Basis ankommt. Angesichts der Veranstaltungspalette sei zu fragen, welche dieser Projekte auch stattgefunden hätten, wenn es das "Jahr des Tourismus" nicht gegeben hätte. Um beim "Jahr des Ökotourismus" 2002 nicht den gleichen Fehler zu machen und Initiativen zu spät zu starten, sollte die Bundesregierung noch vor der Sommerpause berichten, was sie bereits im Hinblick darauf unternommen hat.
Die Sozialdemokraten zeigten sich "überrascht und dankbar", dass aus dem Projekt doch noch ein Erfolg werden kann. Erfreulich seien die Deutschland-Kataloge eines großen Reiseveranstalters und die gute Beteiligung von Hörfunk und Fernsehen. Skeptisch äußerte sich die Abgeordneten zu dem Vorschlag, mit einer Anhörung für das "Jahr des Tourismus" zu werben. Auf den Vorwurf aus den Reihen der Union, es würden zu wenig Mittel für den Deutschlandtourismus ausgegeben, entgegnete die Fraktion, Deutschland könne hier dem Vergleich mit anderen europäischen Ländern standhalten. Für das "Jahr des Tourismus" seien zusätzliche Mittel bereitgestellt worden.
Kritik an den Kommunen, Kreisen und Verbänden äußerten Bündnis 90/Die Grünen. Diejenigen, die das "Jahr des Tourismus" hätten umsetzen sollen und die auch daran verdient hätten, hätten sich verweigert. Die F.D.P. merkte kritisch an, dass an der Basis und in der Öffentlichkeit fast nichts angekommen sei. Daher sei die Chance bisher nur zu einem geringeren Teil genutzt worden, auch weil die Vorbereitungszeit mit vier bis fünf Monaten zu kurz gewesen sei.
Die Bundesregierung kündigte eine Plakataktion unter dem Motto "Deutschland entdecken" an, bei der 10.000 Plakate geklebt werden sollen. Allerdings suche man dafür noch einen Sponsor. Am 12. Juni will sich das Bundeswirtschaftsministerium den Angaben zufolge von den Tourismusverbänden eine Zwischenbericht erstatten lassen. Als Ziele des "Jahres des Tourismus" nannte sie, die Imagekampagne für den Deutschlandurlaub und die Verbesserung des Services und der Produkte im Tourismus stärker ins Bewusstsein zu bringen und die "Zersplitterung im deutschen Tourismus" etwas in den Griff zu bekommen.