"Vorbereitung für Jodblockade umfangreicher als in den Nachbarländern"
Berlin: (hib/RAB) In Deutschland ist im Umkreis von kerntechnischen Anlagen ein größeres Gebiet als in den europäischen Nachbarstaaten für die Jodblockade der Schilddrüse bei kerntechnischen Unfällen vorgesehen. In der Antwort der Regierung (15/910) auf eine Kleine Anfrage der FDP (15/843) heißt es, die Jodblockade der Schilddrüse gehöre zu den weltweit anerkannten Schutzmaßnahmen der Bevölkerung bei einer unfallbedingten Freisetzung radioaktiven Jods. Die gültigen Empfehlungen der Strahlenschutzkommission seien zuletzt im Dezember 2001 auf Basis internationaler Standards und Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation überarbeitet worden. Laut Antwort wird die erforderliche Ersatzbeschaffung für die noch vorhandenen Kaliumjodtabletten für die Erweiterung des gültigen Entfernungsbereichs von 25 auf 100 Kilometern von der Energiewirtschaft finanziert und von der Kerntechnischen Hilfsdienst GmbH in Zusammenarbeit mit dem Umweltministerium vorgenommen. Dabei entstünden Kosten in Höhe von rund 2 bis 3 Millionen Euro, so die Regierung. Die Produktion dieser Kaliumjodtabletten könne noch im Jahre 2003 beginnen. Grundsätzlich sei es aber Sache der Länder, den Katastrophenschutz der Bevölkerung zu organisieren. Schon 1975 seien erste Empfehlungen für eine Jodblockade der Schilddrüse entwickelt und daraufhin Kaliumjodtabletten durch die Länder erstmals beschafft worden. Diese stünden auch heute noch in ausreichender Zahl zur Verfügung, heißt es in der Antwort.