"Petitionsrecht war Marita Sehn ein Herzensanliegen"
Berlin: (hib/MIK) Die Mitglieder des Petitionsausschusses haben am Mittwochvormittag ihrer verstorbenen Vorsitzenden Marita Sehn gedacht. Die 48 Jahre alte FDP-Politikerin war am vorletzten Wochenende zusammen mit ihrem Bruder bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen und wird heute Nachmittag in ihrer Heimatgemeinde beigesetzt. Das Plenum des Deutschen Bundestages wird am Donnerstagmorgen ihrer Gedenken.
Der stellvertretende Ausschussvorsitzende Klaus Hagemann (SPD) betonte, dass Frau Sehn mitten aus einem aktiven, engagierten Politikerleben und mitten aus der Arbeit im Petitionsausschuss herausgerissen wurde. Sie sei zu Beginn der 15. Legislaturperiode in den Petitionsausschuss eingetreten und habe sich schnell in die neue Materie eingearbeitet. "Sie hat sehr viel gearbeitet und möglichst alle Petitionen gelesen", sagte Hagemann. Auch bei unterschiedlichen Meinungen sei ihre Arbeit geprägt gewesen von einem demokratischem Geist. Frau Sehns persönliche Bescheidenheit und ihre freundliche Art sei ihr dabei hilfreich gewesen. Sie habe auf die Menschen zugehen und ihnen zuhören können und das Anliegen des Gegenübers immer ernst genommen. Auch sei sie stets bereit gewesen, ihre eigene Position nochmals zu überdenken. "Das alles sind Eigenschaften, die gerade für eine erfolgreiche Arbeit im Petitionswesen notwendig sind", so Hagemann. Hinzu gekommen sei eine Durchsetzungsfähigkeit sowohl gegenüber den Ministerien als auch gegenüber ihren Kollegen. Das Petitionsrecht habe für sie nicht nur auf dem Papier gestanden, sondern sei ihr ein Herzensanliegen gewesen - und nicht nur eine politische Herausforderung oder eine taktische Überlegung. "Marita Sehn hat in den rund eineinhalb Jahren als Ausschussvorsitzende unverrückbare Pflöcke eingeschlagen und Zeichen gesetzt. Wir müssen ihre Gedanken jetzt in ihrem Sinn in die Tat umsetzen und weiter entwickeln", forderte Hagemann.