Hinsken: Der ägyptische Tourismus verdient unsere Unterstützung
In dieser Woche befand sich eine achtköpfige
Parlamentarierdelegation des Ausschusses für Kultur,
Information und Tourismus der ägyptischen Nationalversammlung
unter Leitung seiner Vorsitzenden Frau Fayda Kamel zu
tourismuspolitischen Gesprächen in Deutschland. Hintergrund
des Besuches ist der Rückgang der deutschen
Ägyptenurlauber nach dem 11. September. Auf dem Programm
standen Gespräche mit Vertretern der Tourismuswirtschaft, der
Reisebürobranche, leitenden Beamten des Wirtschafts- und
Außenministeriums sowie den tourismuspolitischen Sprechern
und weiteren Abgeordneten der Bundestagsfraktionen. Hierzu
erklärt der Vorsitzende des Tourismusausschusses des Deutschen
Bundestages, Ernst Hinsken (CDU/CSU):
"Es ist erfreulich, dass sich die Situation im ägyptischen
Tourismus mittlerweile leicht gebessert hat. Schon im Dezember
haben sich erste positive Trends gezeigt, wie die
Delegationsleiterin berichtete. Für die Osterferien und den
Sommer erwarte man daher eine weitere Erholung und bis zum Ende des
Jahres eine Normalisierung des Geschäfts. Diese Prognose wurde
auch von Seiten eines großen deutschen Reiseveranstalters
bestätigt, der darauf hinwies, dass die Buchungen für
Ägypten um 21 Prozent zugelegt hätten. Ägypten habe
zudem erfolgreich bewiesen, dass es gut mit Krisen fertig werde.
Hinsken und andere Teilnehmer auf deutscher Seite verwiesen darauf,
dass natürlich schon die Nähe zu den Krisengebieten des
Nahen Ostens viele Urlauber abschrecke. Dem, so die
Delegationsleiterin, Fayda Kamel, werde Ägypten durch eine
umfangreiche Marketingkampagne im Fernsehen und großen
Magazinen entgegenwirken, um eine Vertrauensbrücke zu bauen.
Schließlich ist der Tourismus die Hauptdevisenquelle des
Landes.
Die politischen Beziehungen zwischen Ägypten und Deutschland
sind von langjähriger, intensiver, wirtschaftlicher und
kultureller Zusammenarbeit sowie durch hochrangigen
Besuchsaustausch gekennzeichnet. Die Deutschen haben traditionell
ein großes Interesse an ägyptischer Geschichte und
Kultur. Sowohl bei Kulturtouristen wie bei Sportbegeisterten, z.B.
Tauchern, steht Ägypten außerordentlich hoch im Kurs.
Davon zeugt die Zahl von rund 800 000 deutschen Urlaubern, die im
Jahr 2000 an den Nil reisten. Im selben Jahr brachten 5,5 Millionen
Urlauber Devisen im Wert von 4,3 Milliarden US-Dollar ins Land.
Schon im letzten Jahr wäre die Eine-Million-Marke bei den
deutschen Urlaubern erreichbar gewesen, wenn nicht der 11.
September die positiven Erwartungen zunichte gemacht hätte.
Ägypten stand aber mit diesen Besuchereinbruch nicht allein.
Weltweit ist die Zahl der Touristen im letzten Quartal 2001 um 11
Prozent gesunken."
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