Bundestagspräsident Wolfgang Thierse besucht Initiativen gegen Rechtsextremismus in Belzig
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse besucht am Donnerstag,
2. Oktober 2003, den brandenburgischen Ort Belzig. Mit seinem
Besuch unterstützt er das "Belziger Forum", eine
Bürgerinitiative gegen Gewalt und Rechtsextremismus.
Das "Belziger Forum" wurde 1997 als Reaktion auf Attacken
rechtsradikaler Schläger gegründet. Vor drei Jahren starb
dort der marokkanische Asylbewerber Belaid Baylal an den
Spätfolgen eines ausländerfeindlich motivierten
Überfalls. Das "Info-Cafe", ein Treffpunkt für Migranten,
ist immer wieder Ziel ausländerfeindlicher Angriffe. Wie sich
Bürgerinnen und Bürger gegen fremdenfeindliche
Aufrührer zur Wehr setzen und ein friedliches Zusammenleben
fördern können, ist das Thema der Gespräche mit dem
Bundestagspräsidenten:
13.30 Uhr: Besuch des "Info-Cafés", Straße der
Einheit 33
Bundestagspräsident Thierse spricht mit Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern über die Arbeit des "Belziger Forums"
(Der Termin ist offen für Medienberichterstatter;
Bildaufnahmen sind nur zu Beginn des Gespräches
möglich.)
14.15 Uhr: Besuch des Asylbewerberheims, Weitzgrunder Weg
21
Thierse informiert sich über die Lebensumstände der
Asylbewerber in Belzig und spricht mit ihnen über ihre
Probleme.
(Der Termin ist offen für Medienberichterstatter;
Bildaufnahmen sind nur zu Beginn des Gespräches
möglich.)
15.15 Uhr: Pressegespräch mit dem
Bundestagspräsidenten
in der Geschwister-Scholl-Grundschule, Weitzgrunder Weg 3.
15.30 -17 Uhr: Diskussion "Für ein friedliches Miteinander
in Belzig"
in der Geschwister-Scholl-Grundschule, Weitzgrunder Weg 3
Der Bundestagspräsident diskutiert mit Götz Diekmann vom
Belziger Forum, Landrat Lothar Koch und Bürgermeister Peter
Kiep, Moderation: Carla Kniestedt (RBB).
(Der Termin ist offen für alle
Medienberichterstatter.)
Regelmäßig besucht der Bundestagspräsident
Initiativen, die für ein friedliches Zusammenleben eintreten.
"Alle, die sich gegen den Rechtsextremismus zur Wehr setzen,
verdienen mehr Aufmerksamkeit, Ermutigung und Unterstützung",
so formuliert Thierse sein Anliegen. Der Kampf gegen den
Rechtsextremismus sei nicht nur eine Sache von Polizei, Justiz und
Politik. Die Demokratie müsse von allen Bürgerinnen und
Bürgern verteidigt werden. Der Bundestagspräsident weist
immer wieder darauf hin, dass der Rechtsextremismus kein spezifisch
ostdeutsches Problem ist. Im Osten sei der Rechtsextremismus aber
sichtbarer, direkter und brutaler. Die alltägliche
ausländerfeindliche und extremistisch motivierte Gewalt nehme
nicht ab, sondern zu. Deshalb gelte es in Ost- wie in
Westdeutschland, gegenüber jeder Form von Diskriminierung und
Intoleranz wachsam zu sein.
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