Bundestagspräsident Thierse: Moralische und materielle Entschädigung der Opfer in Peru
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse kam heute mit dem
Vorsitzenden der Kommission für Wahrheit und Versöhnung
in Peru, Professor Salomón Lerner, zu einem
ausführlichen Gespräch zusammen. Die Kommission legte
nach zweijähriger Arbeit im August 2003 dem Kongress und der
Regierung in Peru ihren Bericht über die
Menschenrechtsverletzungen der Jahre 1980 bis 2000 in dem
lateinamerikanischen Land vor.
Bundestagspräsident Thierse informierte sich über die
konkreten Konsequenzen aus dem vorliegenden Bericht, der
hauptsächlich die ohnehin arme, indigene Bevölkerung als
Opfer von terroristischer Verfolgung und staatlicher
Unterdrückung ausweist. Er machte deutlich, dass sowohl die
strafrechtliche Verfolgung der Täter als auch staatliche
Entschädigungsleistungen von zentraler Bedeutung für die
Aufarbeitung und Versöhnung innerhalb der peruanischen
Gesellschaft seien.
Sowohl die moralische als auch die materielle Entschädigung
der Opfer und ihrer Hinterbliebenen müsse oberste
Priorität haben, denn die Traumatisierung und die Armut der
überwiegend in den ländlichen Gebieten lebenden Indios
sei unvorstellbar. Es sei wichtig, den Opfern ihren Wert als Mensch
zurückzugeben, sagte Thierse.
Thierse sicherte seine Unterstützung dabei zu, im Rahmen der
internationalen Entschuldung Perus Gelder unmittelbar zur
Armutsbekämpfung in den ländlichen Regionen
einzusetzen.
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