Menschenrechtsausschuss fordert erneut die Freilassung inhaftierter türkischer Abgeordneter
Der Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe
hat heute erstmals den neuen türkischen Botschafter Mehmet Ali
Irtemcelik zu einem intensiven Meinungsaustausch empfangen.
Die Vorsitzende, Christa Nickels, MdB, würdigte
ausdrücklich die Bemühungen und Fortschritte der
türkischen Regierung auf dem Gebiet der Menschenrechte in den
letzten Jahren. Gleichzeitig wies sie aber auf weiteren
Reformbedarf hin und hob insbesondere die Bedeutung der Petition
hervor, die der Ausschuss dem türkischen
Ministerpräsidenten Erdogan im Dezember 2003 übersandt
hatte.
In dieser interfraktionellen Petition, die von weit mehr als der
Hälfte der Mitglieder des Bundestags unterschrieben wurde,
fordern die Unterzeichner die sofortige und bedingungslose
Freilassung der türkischen Parlamentsabgeordneten Leyla Zana,
Hapic Dicle, Orhan Dogan und Selim Sadek. Diese wurden 1994 im
Zusammenhang mit ihrem Engagement für das Anliegen der Kurden
zu hohen Freiheitsstrafen verurteilt. Das Verfahren wurde
inzwischen wieder aufgenommen, nachdem der Europäische
Gerichtshof für Menschenrechte Verstöße gegen den
Grundsatz des fairen Verfahrens festgestellt hatte.
Das Eintreten für die inhaftierten türkischen
Abgeordneten ist Teil der Aktion "Parlamentarier schützen
Parlamentarier", die vom Deutschen Bundestag zum Schutz bedrohter
und verfolgter Politiker ins Leben gerufen wurde.
Für Rückfragen steht Ihnen das Sekretariat des
Ausschusses unter den Rufnummern 227-33550 und 227-37839 zur
Verfügung.
1571 Zeichen