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Die Nordatlantische Allianz auf dem Weg zum
Istanbuler Gipfel
Delegationssitzung der Parlamentarischen
Versammlung
Auswärtiges. In Zusammenarbeit mit dem NATO-Hauptquartier
fand am 3. Mai unter Leitung des Bundestagsabgeordneten Markus
Meckel (SPD) eine Delegationssitzung der Parlamentarischen
Versammlung der NATO statt, in der in- und ausländische
Experten die Mitglieder der Delegation des Auswärtigen
Ausschusses und des Verteidigungsausschusses des Bundestages
über die bevorstehenden Themen und die noch offenen Fragen des
NATO-Gipfels in Istanbul Ende Juni 2004 informierten. Vor etwa 40
Teilnehmern ging der stellvertretende Politische Direktor im
Auswärtigen Amt Ulrich Brandenburg vor allem auf die von der
NATO geplante Partnerschafts- und Kooperationsbeziehungen mit
Staaten der Golf-Region und des "Größeren Mittleren
Ostens" ein.
Er warnte vor einer "blauäugigen" Herangehensweise an das
langfristige Ziel einer Demokratisierung dieses Raumes. Die
Erfolgsaussichten der Initiative hingen von Fortschritten bei der
Lösung des Nahostkonflikts ab und von der Unterstützung
durch demokratische Bewegungen vor Ort. Der Beitrag der NATO
würde sich wahrscheinlich auf die demokratische Kontrolle der
Streitkräfte und praktische Militärkooperation nach dem
Vorbild der Partnerschaft für den Frieden
beschränken.
Der Direktor des Planungsstabes im Ministerrat der
Europäischen Union (EU), Christoph Heusgen, wies darauf hin,
dass die mit jährlich etwa 3 Milliarden Euro ausgestattete
Kooperation der EU mit den Mittelmeeranrainern im Rahmen des
Barcelona-Prozesses wesentlich umfangreicher und substanzieller
ausfiel als der Mittelmeerdialog der NATO. John Colston,
Beigeordneter Generalsekretär der NATO, berichtete, es habe in
den Beziehungen zwischen der EU und der NATO vor allem auch auf dem
Gebiet der operativen Zusammenarbeit auf dem Balkan beeindruckende
Fortschritte gegeben.
Der amerikanische Wissenschaftler Reuel Marc Gerecht sieht durch
das amerikanische Vorgehen im Nahen und Mittleren Osten die
transatlantischen Beziehungen auf eine "harte Probe" gestellt und
skizzierte mögliche Szenarien im Hinblick auf die Beziehungen
zwischen den USA und dem Iran, Syrien und Ägypten. Er warnte
vor einem militärischem Einsatz der NATO im Irak, weil die
Differenzen darüber zu einer Spaltung der Allianz führen
könnten.
"Out of area or out of business"
Diego Ruiz Palmer aus dem Planungsstab der NATO spitzte die
Frage der Notwendigkeit weiterer weltweiter Einsätze der NATO
auf die Feststellung "out of area or out of business" zu. Dem hielt
der ehemalige Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium
Walter Stützle entgegen, während in Afghanistan der
Einsatz der NATO-Truppen auf einer konzeptionellen
Übereinstimmung mit den Amerikanern basiere, sei dies bei
einem möglichen Einsatz im Irak nicht der Fall. Bei der Frage
zum strategischen Konzept der
NATO und einer möglichen gemeinsamen transatlantischen
Sicherheitsstrategie sei seiner Ansicht nach die Situation im
Moment verfahren. del
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