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uwe
Zur Erinnerung an Franz Sperr
Kurz notiert
Die Vertretung des Freistaates Bayern beim Bund nahm den 60.
Jahrestag des Gedenkens an den 20. Juli 1944 zum Anlass, einen Mann
zu würdigen, der bisher nicht so sehr im öffentlichen
Bewusstsein als Widerstandskämpfer war: Franz Sperr, der
letzte Gesandte Bayerns beim Reich. Bevollmächtigter Friedrich
W. Rothenpieler enthüllte am 19. Juli im Foyer der Vertretung
feierlich eine Gedenktafel; Horst Möller, Direktor des
Instituts für Zeitgeschichte, erinnerte an den 1878 im
unterfränkischen Karlstadt geborenen Sperr. Jener hatte, aus
einer katholischen Familie stammend, zunächst eine
glänzende Militärkarriere im bayerischen Generalstab
gemacht, bis er 1932 die Geschäfte der bayerischen
Gesandschaft in Berlin übernahm und im Jahr darauf zum
Gesandten ernannt wurde. Sperr musste die Zerschlagung des
föderalen Systems durch die Nazis miterleben, demissionierte
1934 und gründete in München eine Widerstandsgruppe. Der
"Sperr-Kreis" unterhielt enge Kontakte zu den Münchner
Jesuiten Delp, Rösch, Mayer und König, aber auch zum
"Kreisauer Kreis". Wegen der Mitwisserschaft um das Attentat vom
20. Juli wurde Sperr vom so genannten Volksgerichtshof unter
Vorsitz Freislers zum Tode verurteilt und am 23. Januar 1945 in
Plötzensee hingerichtet. uwe
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