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mik
Regierung muss keinen neuen Haushaltsentwurf 2005
vorlegen
Anträge der Opposition abgelehnt
Haushalt. Abgelehnt hat der Haushaltsausschuss am 27. Oktober
jeweils einen Antrag von CDU/CSU und FDP, "unverzüglich" einen
überarbeiteten Etatentwurf 2005 vorzulegen. Dafür
stimmten die Antragsteller, die Koalition von SPD und Bündnis
90/Die Grünen stimmten dagegen.
Die Union und die FDP begründeten ihre Anträge
ähnlich: Der Haushaltsentwurf der Regierung für 2005 sei
in der vorliegenden Fassung verfassungswidrig und trage nicht dazu
bei, dass Deutschland im kommenden Jahr das
3-Prozent-Maastricht-Kriterium erfüllen werde. Deshalb suche
der Bundesfinanzminis-ter derzeit "händeringend" nach
Möglichkeiten, wie er die "drohenden Haushaltslöcher
stopfen" könne.
Fast täglich würden neue Vorschläge verbreitet,
auf welche Art und Weise den Etatrisiken im Haushalt 2005 begegnet
werden solle. Die Privatisierungserlöse in Höhe von mehr
als 15 Milliarden Euro seien ein Indiz dafür, dass die
ausgewiesene Nettokreditaufnahme nur auf dem Papier existiere und
mit der tatsächlichen Situation des Haushalts nichts zu tun
habe.
Die Vielzahl der Haushaltsrisiken, wie zu positive Ansätze
bei den Steuereinnahmen, die geplanten Einnahmen aus der Lkw-Maut
sowie zu gering veranschlagte Ausgaben bei Hartz IV erforderten
eine konkrete Nachsteuerung. Um den in der Beratung befindlichen
Haushaltsentwurf 2005 seriös zu Ende beraten zu können,
sei es dringend geboten, dem Haushaltsausschuss darzulegen, welches
Konzept die Bundesregierung zur Bewältigung der Etatrisiken
habe.
Einzelplanberatungen
Bei der anschließenden Beratung der Einzeletats (15/3660)
der Bundesministerien für Wirtschaft und Arbeit, für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, für Gesundheit
und soziale Sicherung sowie für Verkehr-, Bau- und
Wohnungswesen zeigte sich Bundesverkehrsminister Manfred Stolpe
(SPD) zuversichtlich, dass die Maut zum 1. Januar 2005 starten
könne. Zwar gebe es bei einigen Unternehmen noch
Zurückhaltung beim Einbau der "On-Board-Units", doch werde
eine durchgängige Erhebung der Gebühren möglich
sein. Die Unternehmen hätten eigens 5.000 Helfer für
Anfang Januar kommenden Jahres eingestellt, um ein Chaos auf den
Straßen zu verhindern, so Stolpe weiter. Bei den Beratungen
erhöhte der Haushaltsausschuss bisher den 23,22 Milliarden
Euro Etat des Ministeriums um 1,61 Millionen Euro.
"Wir erwarten 2005 im Durchschnitt 26.000 Arbeitslose weniger im
Monat", erklärte der Bundesminister für Wirtschaft und
Arbeit, Wolfgang Clement (SPD). Dies bedeute, dass am Jahresende
2005 rund 200.000 weniger Arbeitslose gemeldet sein würden als
jetzt. Weiter geht er davon aus, dass im kommenden Jahr ein
Wachstum von 1,7 Prozent zu verzeichnen sein wird. In diesem Jahr
würden 1,8 Prozent erwartet. Wegen der größeren Zahl
der Feiertage im kommenden Jahr würde trotzdem das Wachstum
tendenziell steigen. Diese Prognose basiere vor allem auf einem
starken Export. Auch die Erträge der Unternehmen würden
weiter ansteigen. Die Arbeitnehmer trügen durch leicht
sinkende Arbeitskosten dazu bei. Ob die Bundesagentur für
Arbeit (BA) in diesem Jahr noch einen weiteren Zuschuss erhalten
müsse, könne erst nach der entsprechenden BA-Sitzung im
Dezember entschieden werden.
Die Union erkannte bei der BA erstmals die Bereitschaft zu
"nachhaltigem Sparen". Sie kritisierte aber, dass für die
Verwaltung 3,3 Milliarden Euro eingeplant und die Aufwendungen
für die Programme bei der Jugendarbeitslosigkeit hoch seien.
Diese würden sich auf bis zu 20.000 Euro pro Person belaufen.
Der Vorstandsvorsitzende der BA, Frank J. Weise, erläuterte,
dass nach dem Personalschlüssel ein Betreuer für
75 Jugendliche zuständig sein solle. Dazu würden
40.000 Menschen benötigt. Die BA stelle davon 18.000 Betreuer,
aus den Kommunen kämen 12.000. So bleibe eine Lücke von
10.000 Betreuern, die jetzt geschlossen werden solle. Weise zeigte
sich zuversichtlich, dass trotz aller Risiken Hartz IV ab 1. Januar
umgesetzt werden könne. Die Union befürchtete, dass bei
verspätetem Start Mehrkosten entstehen könnten.
Bei der Beratung legte die Union neun und die FDP 45
Änderungsanträge vor, die alle von der Koalition
abgelehnt wurden. Dabei handelte es sich fast ausschließlich
um Kürzungen, die mit der "besorgniserregenden
Haushaltssituation", dem notwendigen Subventionsabbau und mit der
Haushaltskonsolidierung begründet wurden. Insgesamt wurden auf
Antrag der Koalition bisher aus dem 34,28 Milliarden Etat des
Ministeriums 2,12 Millionen Euro gestrichen.
Im Etat des Gesundheitsministeriums wurden während der
bisherigen parlamentarischen Beratungen im Wesentlichen nur
gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen dem Bedarf angepaßt.
Die Union konnte sich mit einem Antrag durchsetzen, die
Aufwandsentschädigung für die Drogenbeauftragte der
Bundesregierung zu sperren. Nach Angaben von Ministerin Ulla
Schmidt (SPD) werden die Mittel nicht gebraucht, da die
Drogenbeauftragte eine Aufwandsentschädigung als
parlamentarische Staatssekretärin erhält. Der Etat
für wirtschaftliche Zusammenarbeit passierte ohne wesentliche
Änderung den Ausschuss. mik
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