Leitfaden für die schriftliche Stellungnahme der Verbände
1. Bestandsaufnahme
2. Organisatorischer Rahmen
3. Politischer, rechtlicher und gesellschaftlicher Rahmen
4. Trends und Zukunftsperspektiven
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1. Bestandsaufnahme
Begriff:
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Was verstehen Sie unter bürgerschaftlichem Engagement (Ehrenamt, Freiwilligenarbeit, Selbsthilfe) ?
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Welchen Begriff verwenden Sie in Ihrem Verband für bürgerschaftliches Engagement?
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Wie grenzen Sie bürgerschaftliches Engagement von Haupt- und Nebenberuflichkeit ab?
Tätigkeiten:
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Welche Tätigkeiten und Leistungen werden in Ihrem Verband in der Form bürgerschaftlichen Engagements erbracht?
Ausmaß:
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Wie viele Personen engagieren sich ehrenamtlich in Ihrem Verband?
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In welchem Ausmaß (regelmäßig oder sporadisch, Zeit pro Tag oder Woche etc.) und mit welcher Verweildauer?
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Besteht in Ihrem Verband die Möglichkeit für kurzfristiges, projektbezogenes Engagement?
Soziale Differenzierung:
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Wie setzt sich der Kreis der ehrenamtlich Engagierten in Ihrem Verband zusammen (Frauen/Männer, Jugendliche und Ältere, Erwerbstätige und Erwerbslose, ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger)?
Regionale Differenzierung:
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Wenn Ihr Verband in den alten und in den neuen Bundesländern vertreten ist: Gibt es im Umfang oder in den Formen des Engagements Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland?
Information:
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Auf welche Datenbasis stützen Sie Ihre Angaben?
2. Organisatorischer Rahmen
Finanzierung:
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Wie wird die ehrenamtliche Arbeit in Ihrem Verband finanziert bzw. gefördert (Zuwendungen aus öffentlichen Mitteln, Sponsorenmittel, Eigenmittel, Leistungsverträge, etc.)?
Entschädigung und Vergütung:
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Welche Aufwendungen (Art, Höhe) entstehen den in Ihrem Verband Engagierten typischerweise?
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Werden an Ehrenamtliche Aufwandsentschädigungen gezahlt (pauschal oder nach Abrechnung von Belegen)?
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Zahlt Ihr Verband Vergütungen an Ehrenamtliche? Wenn ja, in welcher Höhe?
Versicherungsschutz:
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Sind die Ehrenamtlichen über Ihren Verband versichert?
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Wenn ja, welche Risiken deckt die Versicherung ab (Haftpflicht, Unfall, etc.)?
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Wer übernimmt die Kosten für die Versicherung?
Motivation und Gewinnung:
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Wie kommen neue Engagierte in Ihr Projekt?
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Mit welcher Motivation, welchen Interessen und Wertvorstellungen kommen die Ehrenamtlichen zu Ihnen?
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Haben Sie spezielle Strategien entwickelt, um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ein bürgerschaftliches Engagement zu gewinnen?
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Haben Sie die Möglichkeiten des Engagements in Ihrem Verband in den letzten Jahren an veränderte Erwartungen der Engagierten angepaßt?
Begleitung:
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Gibt es Formen der Begleitung für die Engagierten (z.B. Praxisbegleitung, Supervision, Teamgespräche)?
Anerkennung:
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Was wird zum Erhalt der Motivation getan ("Pflege")?
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Welche Formen der materiellen und immateriellen Anerkennung gibt es für die Engagierten in Ihrem Verband?
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Planen Sie, andere oder weitere Formen der Anerkennung einzuführen?
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Sind Ihre Ehrenamtlichen mit der Anerkennung zufrieden, die sie bisher erfahren?
Qualifikation:
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Welche Qualifizierungs- und Fortbildungsangebote für die bürgerschaftlich Engagierten bietet Ihr Verband an?
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Welche Fortbildungs- und Qualifizierungsangebote nutzen Sie außerhalb Ihres Verbandes?
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Wer finanziert die Fortbildungen?
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Welche Fortbildungs- und Qualifizierungsangebote würden Sie sich darüber hinaus wünschen, und wer sollte Sie anbieten (Staat, Ihr eigener Verband, andere Anbieter)?
Mitbestimmung:
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Welche Möglichkeiten der demokratischen Mitbestimmung und Selbstorganisation haben die in Ihrem Verband engagierten Menschen?
Beendigung des Engagements:
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Was sind häufige Gründe für die Beendigung des Engagements?
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Wie wird damit verfahren, wenn sich Engagierte entscheiden, ihre Tätigkeit zu beenden?
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Gibt es besondere Formen der Verabschiedung?
Professionalisierung:
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Gibt es in Ihrem Verband eine Tendenz, ehrenamtliche Tätigkeiten auf Hauptamtliche zu übertragen oder, umgekehrt, bislang hauptberuflich erbrachte Leistungen von Ehrenamtlichen erbringen zu lassen?
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Wie ist die Zusammenarbeit zwischen Haupt- und Ehrenamtlichen organisiert?
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Sehen Sie Probleme im Verhältnis zwischen den haupt- und den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?
Pflicht- und Freiwilligendienste:
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Arbeiten in Ihrem Verband auch Zivildienstleistende oder Leute, die einen Freiwilligendienst leisten (FSJ, FÖJ, etc.)?
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Ist Ihre Organisation auf Zivildienstleistende angewiesen?
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Wie wirkt sich die aktuelle Zivildienstkonversionsdebatte aus?
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Arbeitet Ihre Organisation an einem Konzept für die Zeit nach dem Einsatz von Zivildienstleistenden?
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Wie könnte ein solches Konzept aussehen?
Vernetzung:
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Arbeiten Sie mit anderen staatlichen, privaten oder gemeinnützigen Organisationen zusammen, in denen sich Menschen bürgerschaftlich engagieren?
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Was versprechen Sie sich von solchen Netzwerken?
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Sollten solche Netzwerke stärker gefördert werden und, wenn ja, wie?
3. Politischer, rechtlicher und gesellschaftlicher Rahmen
Rechtliche Rahmenbedingungen:
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Welche derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen sind aus Ihrer Sicht förderlich für das bürgerschaftliche Engagement?
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Welche rechtlichen Regelungen sollten darüber hinaus zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements geschaffen werden?
Erwerbsarbeit:
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Wie verhalten sich Unternehmer und Unternehmen zum bürgerschaftlichen Engagement Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
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Werden die Ehrenamtlichen in Ihrem Verband für ihr Engagement freigestellt? Wenn ja: In welchem Ausmaß geschieht das?
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Besteht auf Unternehmensseite ein Interesse an einem ehrenamtlichen Engagement von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern?
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Welche Erfahrungen haben Sie mit der Anerkennung bürgerschaftlichen Engagements bei Bewerbungen und Beförderungen gemacht?
Arbeitslosigkeit:
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In welchem Umfang sind in ihrem Verband Arbeitslose ehrenamtlich tätig?
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Welche Bedeutung hat das Engagement für diese Arbeitslosen?
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Ist damit auch die Erwartung auf einen Arbeitsplatz verbunden?
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Sind in Ihrem Verband Fälle aufgetreten, bei denen Arbeitslosen aufgrund ehrenamtlicher Arbeit die Unterstützung gekürzt wurde? Wenn ja, welche Folgen hatte das?
Integration:
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Tragen Sie mit Ihrem Verband dazu bei, benachteiligte gesellschaftliche Gruppen (Ausländer und Aussiedler, Behinderte, etc.) besser in die Gesellschaft zu integrieren?
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Was würde dieses Anliegen zusätzlich fördern?
Sozialstaat:
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Unterstützen oder ersetzen Sie mit Ihrem Verband den Staat bei der Erbringung sozialer Leistungen?
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Wenn ja, bei welchen Leistungen und in welchem Umfang?
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Können Sie mit Ihrem Verband etwas bewirken, was der Staat nicht leisten könnte oder sollte?
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Oder finden Sie, dass die Arbeit Ihres Verbandes ganz oder in Teilen vom Staat geleistet werden müsste?
Internationaler Vergleich:
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Gibt es Vorbilder der Engagementförderung ausserhalb von Deutsch-land, die Sie positiv bewerten und zur Nachahmung empfehlen?
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Arbeiten Sie mit Verbänden im Ausland zusammen, die Erfahrungen mit bürgerschaftlichem Engagement haben? Wenn ja, was lernen Sie aus diesen Erfahrungen?
4. Trends und Zukunftsperspektiven
Zukunft bürgerschaftlichen Engagements:
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Wie wird sich bürgerschaftliches Engagement aus Ihrer Sicht in seiner Form und Bedeutung in den nächsten Jahren verändern?
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Welche Formen bürgerschaftlichen Engagements wollen Sie ausbauen, wo sehen Sie zukünftig eventuell auch eine Abnahme?
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Welche Hürden sehen Sie, deren Abbau zu einem noch größeren ehrenamtlichen Engagement beitragen könnte?
Anerkennung:
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Glauben Sie, dass durch eine höhere ideelle Anerkennung mehr Bürgerinnen und Bürger bereit wären, sich in Ihrem Verband zu engagieren?
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Was wünschen Sie sich an Anerkennung für die Arbeit Ihrer Ehrenamtlichen (Freistellungen, Weiterbildung, Zeitkonto usw.)?
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Halten Sie materielle Vergütungen für erforderlich, um ehrenamtliches Engagement attraktiver zu machen?
Förderung:
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Welche Art von Förderung bürgerschaftlichen Engagements ist aus Ihrer Sicht sinnvoll und würde bürgerschaftliches Engagement nachhaltig verbessern?
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Welche Empfehlungen und Anliegen zur Zukunft des bürgerschaftlichen Engagements können Sie der Enquete-Kommission auf der Grundlage Ihrer Erfahrungen mit auf den Weg geben?