FDP will Auskunft über Maßnahmen gegen Kinderarbeit in Indien
Berlin: (hib/WOL) Nach Kenntnissen der Bundesregierung über Kinderarbeit in indischen Steinbrüchen erkundigt sich die FDP-Fraktion in einer Kleinen Anfrage (15/1817). Die Liberalen beziehen sich auf einen von "Arte" ausgestrahlten Beitrag "Grabsteine aus Kinderhand", in dem eine der schlimmsten Formen von Kinderarbeit verbunden mit Schuldknechtschaft gezeigt werde. Bezug wird darüber hinaus auf eine Studie der internationalen Arbeitsorganisation (ILO) genommen, wonach 246 Millionen Kinder in Vollzeitarbeit - also nicht als temporäre Mithilfe im Familienbetrieb oder zur Aufbesserung des Taschengeldes - arbeiten müssen. 73 Millionen arbeitende Kinder seien unter zehn Jahre alt. Jährlich würden 22 000 Kinder bei Arbeitsunfällen sterben. Die Abgeordneten wollen wissen, ob es zutrifft, das Indien weder das grundlegende Übereinkommen Nr. 138 zur Kinderarbeit und zum Jugendarbeitsschutz, noch die internationale Konvention gegen die schlimmste Form der Kinderarbeit (ILO-Übereinkommen Nr. 182) unterzeichnet habe. Gefragt wird, welche Instrumentarien die Bundesregierung nutzen will und kann, um in Indien die Bereitschaft zu stärken, die Kinderarbeit wirksam zu beseitigen und damit ein kindgerechtes Aufwachsen zu sichern. Gefragt wird auch, ob die Bundesregierung im Bereich der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit Maßnahmen ergreifen wird, um die Kinderarbeit im indischen Steinbrüchen einzudämmen und ob es vorstellbar sei, internationale Initiativen zu fördern die - ähnlich wie in der Teppichindustrie - gegen Kinderarbeit vorgehen.