Zukunftsfähige Lösungen sind erforderlich
08.08.01 SPD-Fraktion des
Deutschen Bundestages
Seit über 50 Jahren sind Frauen und Männer durch das
Grundgesetz (Art. 3 Abs. 2 GG) formal gleichberechtigt, ihre
tatsächliche Gleichstellung ist bis heute noch nicht erreicht.
Unter dem Gesichtspunkt, dass 52% der Bevölkerung in
Deutschland weiblich sind und der Bildungsstand der Frauen in den
letzten Jahren weiter angestiegen ist - so sind 55% der
Abiturienten ebenso wie ca. 46% der Universitätsabsolventen
weiblich - sind hier zukunftsfähige Lösungen
erforderlich. Das gilt insbesondere auch für die
Gleichstellung in der Privatwirtschaft.
Deutschland verfügt über ein großes Potential gut
ausgebildeter weiblicher Arbeitskräfte. Aber - gerade
hinsichtlich der Stellung der Frauen in der privaten Wirtschaft -
hat Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen
Ländern, auch im Vergleich z.B. zu den USA, einen erheblichen
Nachholbedarf. Sofern nicht bald und kontinuierlich Gleichstellung
in der Wirtschaft zum Anliegen der Unternehmen wird, wird sich dies
angesichts der demographischen Entwicklung zunehmend zulasten des
Wirtschaftsstandorts Deutschland auswirken. Dies ist
volkswirtschaftlich bedenklich. Leider hat diese Sichtweise noch
nicht Einzug in alle Chefetagen der Betriebe gehalten. Die bis vor
kurzem öffentlich dargestellte Ablehnung der Wirtschaft zu
gesetzlichen Regelungen zur Gleichstellung ist ein deutliches
Indiz. Und doch ist inzwischen etwas in Bewegung geraten und es ist
als ein erster aber wichtiger Schritt anzusehen, dass es eine
Vereinbarung zwischen der Bundesregierung und den
Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft gegeben hat, die die
Förderung der Gleichstellung von Frauen und Männern in
der Privatwirtschaft zum Gegenstand hat. Sie bietet nach Ansicht
der SPD-Bundestagsfraktion eine gute Arbeitsgrundlage, um mit der
Gleichstellung voranzukommen. Auf der Basis dieser Vereinbarung
werden wir überprüfen, mit welcher Ernsthaftigkeit die
deutsche Wirtschaft Gleichstellung betreiben wird. Sollte das
Ergebnis nicht zufriedenstellend ausfallen, so bleibt die
SPD-Fraktion bei ihrem Vorhaben, welches sie durch einen
Fraktionsbeschluss bekräftigt hat, ggf. eine gesetzliche
Lösung herbeizuführen. Aus frauenpolitischer Sicht
wäre es nur zu begrüßen, wenn nicht für etwas,
was selbstverständlich sein sollte, erst ein Gesetz
erforderlich ist. Es gehört ins Bewußtsein der
Unternehmer.
Die verbindliche Selbstverpflichtung für betriebliche
Gleichstellung muss wesentliche inhaltliche Kriterien
erfüllen. Dazu gehören:
- eine überprüfbare Analyse zur Situation der Chancengleichheit
- eine erste Berichtspflicht nach drei Jahren
- betriebliche Ist-Analysen, auf deren Grundlage betriebliche Gleichstellungskonzeptionen mit geeigneten Instrumenten umgesetzt werden
- aktive Fördermaßnahmen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf
- deutliche Erhöhung des Beschäftigtenanteils von Frauenin den Bereichen, in denen sie unterrepräsentiert sind, insbesondere im Führungsbereich.
10.08.01 Dr. Rainer
Großer
grosser@ba-stuttgart.de
Das sind leider alles nur formalia, oder es setzt zu spaet an.
Symptomatisch will mir scheinen, dass viele junge Frauen, mit denen
ich beruflich und privatim zu tun habe, ploetzlich Lebensplanungen
zu entwickeln beginnen, die auf zumindest zwei der drei klassischen
"K" hinauszulaufen scheinen. Sehe ich, wie intensiv und
gleichermassen wenig erfolgreich sich etwa Unternehmen hierzulande
bemuehen, Maedchen z. B. fuer ein Informatikstudium zu
interessieren, so will mir die ganze Gleichstellungsdiskussion
obsolet erscheinen. Ausschlaggebender scheinen mir erzieherische
Fragen in der Jugend zu sein. Und das loest man nicht durch
Beauftragte und Vorschriften !
10.08.01 Alfred
Haeusler
a0haeusler@compuserve.de
Ihre Annahmen sind falsch!!!!!!!!!!! Mit falschen Annahmen
argumentiert nur, wer eine spezifische Lobby stuetzen muss!!
Ich gehe hier nur auf Ihre Feststellung ein:
Unter dem Gesichtspunkt, dass 52% der Bevölkerung in
Deutschland weiblich sind und der Bildungsstand der Frauen in den
letzten Jahren weiter angestiegen ist - so sind 55% der
Abiturienten ebenso wie ca. 46% der Universitätsabsolventen
weiblich - sind hier zukunftsfähige Lösungen
erforderlich. Das gilt insbesondere auch für die
Gleichstellung in der Privatwirtschaft.
Eine Statistik ueber die %Zahl der weiblichen Studienbesucher in
aus-gesprochen technischen Studiengaengen (Bspl. Physik) zeigt auf,
dass Gesetze mit Quotenregelungen fuer Frauen auf jeden Fall!! zu
Diskriminierung von Maennern fuehren muessen!
Unter Diskriminierung verstehe auch ich, dass fuer Arbeitsplaetze
mit Bedarf fuer hochqualifizierte Arbeitskraefte, nicht die
Personen eingesetzt werden, die die beste Qualifikation fuer diesen
Arbeitsplatz vorweisen koennen => Benachteiligung von Frauen
oder Maennern.
Denn es kann wohl nicht sein, dass 1 Frau aus einer Abteilung
(sonst nur Maenner) heute automatisch ueber eine Quotenregelung
einen Managerposten per Gesetz bekommt??
10.08.01 Agnes Fliss
agnes.fliss@icn.siemens.de
Eine freiwillige Selbstverpflichtung ist unzureichend. Freiwillige
Programme zur Frauenförderung gibt es inzwischen in einigen
Firmen. Die Unwirksamkeit ist meist dadurch gegeben, dass
- sie keine Kosten verursachen dürfen,
- eine Veränderung der beruflichen Biografien der männl.
Kollegen nicht vorgesehen ist,
- sich dadurch viele Maßnahmen zur Vereinbarung von Familie
und Beruf zum Nachteil der Frauen auswirken,
- berufl. Förderung meist durch männl. Vorgesetzte
stattfindet, die ohne Druck auch weiterhin Männer bevorzugen
werden, weil damit die Gleichheit der Gruppe erhalten bleibt.
14.08.01 Prof. Dr. Birgit
Pfau-Effinger, Institut für Soziologie,
Friedrich-Schiller-Universität Jena
Pfau-Effinger@soziologie.uni-jena.de
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich stimme Ihren Analysen weitgehend zu. Allerdings wird eine
wesentliche strukturelle Ursache der Benachteiligung von Frauen im
Hinblick auf die Karrierechancen hier m.E. ausgeblendet. Diese
liegt, wie auch meine eigene international vergleichende Forschung
gezeigt hat, darin, daß in den von Frauen mehrheitlich
gewählten Berufsfeldern die Aufstiegschancen und die Bezahlung
insgesamt geringer sind als in vergleichbaren "männlichen"
Berufsfeldern . Dies gilt insbesondere auch für den Bereich
der sozialen Dienstleistungen, der in allen westeuropäischen
Gesellschaften einen wichtigen Zukunftsbereich der
Beschäftigung darstellt und in dem ein erheblicher Anteil der
Frauenbeschäftigung konzentriert ist. Vorbildhaft sind weniger
die USA als die skandinavischen Länder wie Finnland und
Schweden, in denen dieser Bereich gesellschaftlich und von der
Attraktivität der Arbeitsplätze (wie auch von der
Qualität der Angebote, etwa im Bereich der Kinder- und
Altenbetreuung) her wesentlich bessergestellt ist als in
Deutschland. Es ginge also auch darum, diesen Bereich insgesamt
gesellschaftlich aufzuwerten sowie die Karrierechancen und
Bezahlung in dem Bereich zu verbessern.
Mit freundlichen Grüßen
Prof. Dr. Birgit Pfau-Effinger, Institut für Soziologie,
Friedrich-Schiller-Universität Jena
15.08.01 Herbert Luig
HLuig@t-online.de
Mit dem Thema Gleichstellung haben die Menschen in der BRD kaum
Probleme.
Grundsätzlich geht es in den Betrieben nach Leistung und
Können. Sollte hier eine Frau die bessere sein, so ist das in
Ordnung. Es ist aber auch in Ordnung wenn es ein Mann ist.
Ich wünsche mir dringend und die Millionen von Fälle
zeigen es, dass die Gleichberechtigung auch im Umgang mit Kindern
nach Trennung- und Scheidung durchgesetzt wird.
Es kann nicht sein, dass der Mann und Vater nur noch als
Dukatenesel funktioniert und das schwere Los bekommt an zahlreichen
Familiengerichten um ein paar Stunden Umgang zu betteln,
während die Frau die Kinder hat und somit mit diesem
Machtmittel den Mann und Vater aussperren kann.
Das Stichwort heisst Umgangsverweigerungen und ist ein riesiges
nationales und internationales Problem geworden.
Ausländische Elternteile Mütter wie Väter haben erst
im July 2001 einen Hungerstreik in Berlin durchgeführt und auf
diese Unmenschlichkeit hingewiesen.
In Deutschland herrscht an den Familiengerichten ein
grundsätzlicher Mütterbonus. Das Kind zur Mutter und der
vater ist draussen.
Die erschreckende Bilanz ist die, dass nach einem Jahr die
Hälfte aller Trennungs- und Scheidungskinder keinen Kontakt
mehr zu einem Elternteil hat.
Zudem haben wir das psychologische Ausbildungsproblem bei
Familienrichter und Jugendämter.
Väter bringen sich heute massiv in die Familie ein, sie zahlen
Unterhalt und wollen an der erziehung des Kindes teilhaben.
Die feministischen Hetzparolen, besonders aus der jetzigen Rot
Grünen Regierung wie Väter kümmern sich nicht um die
Kinder und zahlen keinen Unterhalt ist schlicht und einfach
Hetze.
Es ist auch nicht jeder dritte Mann ein Gewalttäter so wie es
die Familienministerin Bergmann dem Volk vermitteln will. Somit
müsste in ihrem Ministerium jeder dritte Mitarbeiter ein
Täter sein, bzw. im Deutschen Bundestag sehe es genau so
aus.
Die Zahlen sind schlicht und einfach erfunden.
Wenn wir von Gleichberechtigung sprechen wollen, dann müssen
wir auch
in eine Art Gleichberechtigung handeln und jedes einseitige
Geschwätz und Abwertung zu den Akten legen.
Die Politik ist gefragt hier vernünftige Lösungen zu
bringen.
15.08.01 Claudia
Stoldt
berlin@c-stoldt.de
Grundsätzlich bin ich Ihrer Meinung, daß es zum einen
einer Änderung in Sachen Gleichstellung bedarf - Deutschland
ist in Europa Schlußlicht in diesem Punkt - und daß
dies nicht unbedingt über ein Gesetz erfolgen muß. Aber
die Vereinbarung, oder auch "gentleman agreement" halte ich zum
einen für nicht ausreichend, weil viele Berufsgruppen nicht
erfaßt werden, z.B. die Freiberufler, unter denen - ich
selbst bin Rechtsanwältin - teilweise noch eine sehr veraltete
Ansicht zu diesem Thema herrscht, nicht erfaßt werden, zum
anderen, weil diese Vereinbarung unter Männern geschlossen
wurde. Zur Gleichstellung der Frau gehört unabdingbar dazu,
daß wir unsere Rechte selbst in die Hand nehmen, und selbst
bestimmen, was wir für die Zukunft wollen. Fremdbestimmt waren
die Frauen lange genug!
17.08.01 Peter
Jedlicka
pjedlicka@lion.cc
Geht es nicht darum, daß endlich einmal ein Mann in
verantwortlicher Position (z.B. ein Minister) vor laufender Kamera
sagt :
"Auch wir Männer profitieren von den Schritten der
Gleichstellungspolitik: geteilte Verantwortung bedeutet Entlastung
und weniger Streß, und unserem Familienleben wird es guttun,
wenn wir Männer unsere Kinder wieder öfter sehen !"
Auch ein Appell an die Wirtschaft wäre dann wichtig: "Wenn wir
den Frauen den Aufstieg auf der Karriereleiter erschweren, lassen
wir damit 50% des Potentiales unserer Beschäftigten ungenutzt.
Die wirtschaftliche Situation dürfte nicht so rosig sein dass
wir uns das leisten könnten."
22.08.01 Wilma Ricker
wilma.ricker@igmetall.de
Selbstverpflichtung oder Gesetz? Das ist die Frage und frau fragt
sich, warum sie sich stellt.
Es wäre mir lieber und auch verständlich, wenn über
Details der Verpflichtung - selbst übernommen oder gesetzlich
geregelt - gestritten würde. Da hätte ich großes
Verständnis für die Arbeitgeber.
Bei der formalen Diskussion geht es aber um anderes: Gleichstellung
ist nicht gewollt und deshalb wird die gesetzliche Regelung
abgelehnt.
Wenn sie nicht anders zu verhindern ist, zeigt sich Bereitschaft
zur Selbstverpflichtung.
Bei einer Überprüfung in drei Jahren, hat man dann 3
Jahre gewonnen. Ist doch schon was - und Frauen sind ja so
geduldig. Aber, wie lange noch.
10.08.01 Matthias
Mathey
m.mathey@fk-2000.net
Gleichstellung von Mann und Frau. 9. August 2001
Bereits 1999 wurde eine Datei zusammengestellt, die Lesedauer wird
inclusive Ladezeit wohl in den meisten Fällen 10 Minuten nicht
überschreiten und daher möchte ich auf den entsprechenden
Link verweisen und diese Themen hier nicht noch einmal alle
wiederholen.
http://www.fk-2000.net/2000free/gleichberechtigungen/gleichberechtigung1.htm
Eheberatung vor der Ehe und nicht erst, wenn das Kind in den
Brunnen gefallen ist:
Wie diese Datei zeigt, sind die Themen der Gleichberechtigung sind
zunächst einmal vielseitiger Natur und weitreichender als
gemeinhin angenommen. Daher möchte ich anregen, dass man nicht
nur in den Schulen, sondern auch nach Feierabend bei
Heiratswilligen und Sportverbänden unverbindlich Vorträge
anbietet, die sich mit den relevanten Themen befassen, wie die
verschiedenen Grundvoraussetzungen unterschiedlicher biologischer
und psychischer Rahmenbedingungen, Gewalt in der Ehe, die durchaus
von beiden Seiten kommen kann, Kindererziehung, Gleichstellung der
Bedürfnisse von Kindern, Rassen und Religionsgleichheit und
dergleichen mehr, die eigentlich gar nicht so groß sind, wie
vielfach angenommen.
Hier könnten von freiwilligen Vortragenden verschiedenster
Sparten und Berufe, auch von erfahreneren Eheleuten Ziele fixiert
werden und es könnte sich im Falle ehelicher Gewalt, die auch
nach dem Besuch solcher Vorträge immer wieder vorkommen kann,
sich bereits strafmildernd auswirken beim Nachweis einer
Mindestteilnahmezeit, weil hierdurch die künftigen Eheleute
bereits um Verständnis gekümmert haben und einen
vernünftigen Umgang miteinander als festen Vorsatz hierdurch
nachweisen.
Das Gleiche könnte Gültigkeit haben bei
Kindesmisshandlung.
Im Übrigen sollte eine derartige Erziehung bereits im
Kindergarten Alter beginnen und Bestandteil des Schulunterrichtes
sein, gleichfalls das erlernen einer frei gewählten Religion,
ersatzweise eine Unterrichtung in Ethik.
Nach einschlägigen Erkenntnissen ist eine Religion jedoch
durch den geistigen Beistand und das erlernen von Meditation,
Gebet, und der damit in Zusammenhang stehenden Gottesdiensten uam.,
hier vorzuziehen, weil eine derartige Unterrichtung Lebenshilfe
auch für Krisensituationen bietet, die gerade auch die bisher
praktizierte Psychologie bei weitem nicht alleine abdecken
kann.
Allerdings sollte es nicht nur in der Hand der Religionen
verbleiben über Ehe, Familienplanung, Mindestanforderung der
Kindererziehung und der Gleichstellung von Mann und Frau, der
Religionen und Rassen usw. zu unterrichten, weil hier die Gefahr
bestehen kann, dass eine derartige Erziehung zu einseitig ausfallen
könnte.
Hier würde dann auch gegebenenfalls ein wesentlicher Beitrag
zur Völkerverständigung geleistet und man hätte
sofort mehrere günstige Faktoren nachhaltig positiv
beeinflusst, was sich gesellschaftspolitisch günstig auswirken
wird.
Derartige Vorträge könnten weitgehend bis auf einige
Fachvorträge mit erhöhtem Aufwand im Sinne der
Gemeinnützigkeit kostengünstig vor Ort bei oben
erwähnten Institutionen und Vereinen angeboten werden, die
Kosten sollte der Staat übernehmen, weil hierdurch auch
entsprechend die Gesundheitsvorsorge erheblich entlastet wird, und
hier ist zu berücksichtigen, dass dieses Vorgehen auch den
Vereinen gerade im sportlichen Bereich zu Gute käme,
(mindestens die Teamarbeit würde gestärkt und dieses Plus
ist halt nicht zu unterschätzen für die einzelnen
Wettkämpfe und Veranstaltungen,)
die bei den Versammlungen und Trainingszeiten lediglich
hierfür eine Stunde oder ähnlich „Geistiges
Training und Erziehung zur Teamarbeit" reservieren sollte, will der
einzelne Verein nicht als rückständig und unmodern
gelten.
Hier sollten die Vereine auch im Rahmen der Mitgliederwerbung auch
Nichtmitgliedern die Teilnahme an derartigen Stunden
ermöglichen.
Mit freundlichen Grüßen
Webmaster internationaler
Freundeskreis 2000
www.fk-2000.net