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075/2001
Stand: 15.03.2001
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Deutschland in den Nanowissenschaften weltweit wettbewerbsfähig

/Bildung und Forschung/Antwort

Berlin: (hib/VOM) Deutschland ist in den Nanowissenschaften weltweit wettbewerbsfähig und hat damit sehr gute Voraussetzungen, in der Nanotechnik eine herausragende Position einzunehmen. Dies stellt die Bundesregierung in ihrer Antwort (14/5443) auf eine Kleine Anfrage der F.D.P.-Fraktion (14/5286) fest. Gegenstand der Nanotechnologie ist die Herstellung, Untersuchung und Anwendung von funktionalen Strukturen mit Dimensionen im Bereich weniger millionstel Millimeter, heißt es in der Antwort. Dabei träten neuartige Phänomene auf, die Chancen für die Herstellung neuer, bisher nicht bekannter Produkte eröffneten. So könnten Werkstoffe mit bisher kaum vorstellbaren Eigenschaften erzeugt werden, wie etwa Materialien mit der zehnfachen Härte von Stahl bei deutlich geringerem Gewicht oder programmierbare Funktionsmaterialien. Nanostrukturierte Oberflächen ermöglichten selbstreinigende Beschichtungen für Fensterscheiben und Autos sowie extrem effektive Membranen oder Katalysatoren. Neue Effekte in nanotechnologischen Systemen seien die Voraussetzung für superschnelle, universell verwendbare Computer mit hochdichten Datenspeichern. Die Nanobiotechnologie eröffne Möglichkeiten, molekulare Vorgänge im biologischen System ortsgenau zu steuern, mit Nanopartikeln Tumore früh zu erkennen und zu zerstören sowie Wirkstoffe über biologische Barrieren zu transportieren.

In der Frühphase nanotechnologischer Entwicklungen darf Deutschland nach Darstellung der Regierung im weltweiten Wettbewerb nicht zurückfallen, wenn es um die Erarbeitung und Sicherung von Wissen und Patenten geht. Dabei sei in der Forschung derzeit der Nachwuchsmangel in Natur- und Ingenieurwissenschaften der am stärksten limitierende Faktor. In der Nanotechnologie für Elektronik und Datenspeicher seien die USA führend, wobei Deutschland in Teilbereichen wie der Magnetoelektronik eine Position vor Japan und hinter den USA behaupten könne. In der Nanotechnologie für Chemie und Materialien führe Deutschland knapp vor den USA und Japan. In der Nanotechnologie für Optik behaupte Deutschland zusammen mit Japan eine führende Position, in der Nanotechnologie für Automobiltechnik, Maschinenbau und Gerätetechnik gelte Deutschland als führend. In der Nanotechnologie für Mikroskopie und Analytik führten die USA und Japan, dort seien auch Deutschland und Großbritannien nahe der Spitzengruppe. Wenig wettbewerbsfähig sei Deutschland im Bereich der Nanotechnologie für Displays. Nicht zur führenden Gruppe zähle Deutschland bislang auch in der Nanotechnologie für Biotechnologie. Nach Kenntnis der Regierung sind gegenwärtig mindestens 100 Unternehmen in Deutschland in der Forschung und Entwicklung in diesem Bereich tätig, heißt es in der Antwort.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2001/2001_075/06
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