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Hintergrund

Manager im Hintergrund

Gemeinsam im Sitzungsvorstand bei der Regierungserklärung

Wolfgang Zeh (mittlere Reihe rechts) folgt Peter Eickenboom (links) im Amt des Direktors beim Deutschen Bundestag

Der Direktor beim Deutschen Bundestag ist ein heimlicher Fernsehstar. Er steht nicht direkt im Rampenlicht, ist aber doch zu sehen, wenn die Fernsehkameras bei Plenardebatten den Bundestagspräsidenten ins Bild rücken. Rechts und links vom Präsidenten sitzen die Schriftführer, links hinter ihm der Direktor. Seine Arbeit verrichtet er im Hintergrund. Bei Plenarsitzungen aber steht er dem Präsidenten in parlaments- und geschäftsordnungsrechtlichen Fragen beratend zur Seite.

Seit November hat die Bundestagsverwaltung einen neuen Direktor. Bundestagspräsident Wolfgang Thierse verabschiedete den bisherigen Direktor Peter Eickenboom und führte als dessen Nachfolger Wolfgang Zeh in sein Amt ein, den Leiter der Abteilung Parlamentarische Dienste im Bundestag.

Der 59-jährige Peter Eickenboom folgt Walther Stützle als Staatssekretär im Verteidigungsministerium. Über Fraktionsgrenzen hinweg gilt Eickenboom als qualifizierter Manager, der mit dem Parlamentsbetrieb seit langem vertraut ist. Wolfgang Thierse lobte ihn in seiner Rede als ?versierten Administrator?, der sich um den Umzug des Parlaments nach Berlin bleibende Verdienste erworben habe und durch sein organisatorisches Geschick Anlaufstelle und Kummerkasten für Abgeordnete, Mitarbeiter und Journalisten wurde.

Der Volljurist begann seine Laufbahn im Bundestag 1971 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich für Recht und Inneres. 1976 wurde er persönlicher Referent von Bundestagspräsidentin Annemarie Renger, übernahm leitende Positionen, um dann im Juni 1990 Abteilungsleiter Zentrale Dienste und zugleich Stellvertretender Direktor beim Deutschen Bundestag zu werden. Das Amt des Direktors übernahm er im November 1998 von Rudolf Kabel.

Den neuen Direktor Wolfgang Zeh bezeichnete Thierse als einen in der Bundestagsverwaltung erfahrenen Beamten und nannte ihn ?einen der angesehensten Parlamentsrechtler der Bundesrepublik?. Wolfgang Zeh, Jahrgang 1942, trat nach dem juristischen Staatsexamen und der Promotion in den Dienst des Bundestages. Er arbeitete im Sekretariat der Enquete-Kommission ?Verfassungsreform? und später als Leiter des Fachbereichs Parlamentsrecht. 1982 habilitierte er sich für Verwaltungswissenschaft und Öffentliches Recht. Er leitete die Wissenschaftliche Dokumentation, die Parlamentsdienste und seit 1998 die Parlamentarischen Dienste.

Wolfgang Zeh, vor allem als Co-Autor des Buches ?So arbeitet der Deutsche Bundestag? bekannt, ist ein leidenschaftlicher Motorradfahrer. Im Mai 2002 nahm er auf einer Moto Guzzi Mille GT an der Dritten Internationalen Freundschaftsfahrt ?Berlin-Brüssel? teil, die die Gruppe Motorsport der Sportgemeinschaft Deutscher Bundestag e. V. organisierte.

Die Aufgaben des Direktors sind vielfältig. Er ist für die Bundestagsverwaltung der alleinige Vertreter des Bundestagspräsidenten und berät diesen im parlamentarischen Bereich. Zudem bereitet er die Sitzungen des Präsidiums, des Ältestenrates und des Plenums vor. Diese Aufgaben werden dadurch unterstrichen, dass der Direktor bei Plenarsitzungen in parlaments- und geschäftsordnungsrechtlichen Fragen dem Präsidenten beratend zur Seite steht.

Im Grunde aber sitzt er ihm zur Seite, gleich links hinter ihm. Und es würde seinen Aufgaben nur gerecht, wenn die Fernsehkameras beim nächsten Schwenk auch einmal den Manager im Hintergrund ins Bild rücken.


Direktoren beim Deutschen Bundestag (seit 1949)

Hans Troßmann (seit Konstituierung des 1. Bundestages am 7. September 1949 bis 1970), Helmut Schellknecht (1970 bis 1984), Joseph Bücker (1984 bis 1991), Rudolf Kabel (1991 bis 1998), Peter Eickenboom (1998 bis 2002)

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2002/bp0209/0211009a
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