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Februar 1/2003
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Ausschuss für Tourismus

Deutschland als Reiseland

Mit der Einsetzung des Ausschusses für Tourismus hat der Bundestag die Bedeutung der Wachstumsbranche Tourismus unterstrichen. Die Tourismuspolitik versteht sich als Querschnittaufgabe, die Berührungspunkte hat mit den Politikfeldern Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, Umwelt und Naturschutz, Arbeit und Soziales, Gesundheit und Finanzen.

Die Welttourismusorganisation ermittelt trotz hoher Schwankungen in den letzen Jahren ein stets über den anderen Branchen liegendes Wachstum. Im Jahr 2000 wurden weltweit fast 700 Millionen Touristen gezählt. Eine von der Europäischen Union eingesetzte Arbeitsgruppe schätzt, dass die Zahl der internationalen Ankünfte in Europa zwischen 1995 und 2010 um 57 Prozent zunehmen wird. 255 Millionen Beschäftigte weltweit und immerhin 2,8 Millionen in Deutschland belegen darüber hinaus die Bedeutung des Tourismus für den Arbeitsmarkt.

Auch in Deutschland kommt dem Tourismus als Wirtschaftsfaktor große Bedeutung zu. So trägt die Tourismusbranche als nach dem Handel größter Dienstleistungssektor mit acht Prozent zum Bruttoinlandsprodukt der Bundesrepublik bei. Sie kommt auf eine jährliche Umsatzbilanz von rund 140 Milliarden Euro.

Ausschusslogo
Eines der wichtigsten Ziele des Ausschusses für Tourismus in der vergangenen Wahlperiode war es, Deutschland als Reiseland attraktiver zu gestalten und insbesondere die neuen Bundesländer als touristisches Ziel ins Blickfeld zu rücken. In der neuen Wahlperiode will sich der Tourismusausschuss schwerpunktmäßig auch mit dem so genannten Outgoing-Tourismus, also den ins Ausland gehenden Reisen, befassen. Immerhin beträgt die Summe aller Ausgaben, die die Bürger für ihren Urlaub im Ausland aufwenden, rund 50 Milliarden Euro.

Darüber hinaus wird sich der Ausschuss vor dem Hintergrund der terroristischen Anschläge auf touristische Ziele weiterhin mit der Sicherheit des Reiseverkehrs, insbesondere des Luftverkehrs, auseinander setzen. Immer wieder geht es um die verschiedenen Voraussetzungen für einen florierenden Tourismus. So setzte sich der Ausschuss mit Erfolg für eine Verlängerung der Sperrzeiten für Biergärten ein und warb für eine Abschaffung der Trinkgeldbesteuerung. Auf der Tagesordnung stehen nicht nur die strukturpolitischen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Tourismuspolitik. Vielmehr beschäftigt sich der Ausschuss zunehmend auch mit den globalen Auswirkungen des Fremdenverkehrs. Hierbei stehen die ökologische Verträglichkeit des Massentourismus und der Schutz von Natur und Kultur in den Reiseländern im Vordergrund.

Von besonderer Bedeutung für den Inlandstourismus wird die Fußballweltmeisterschaft 2006 sein. Gemeinsam mit dem Sportausschuss sind hier Gespräche mit dem Deutschen Fußballbund geplant, damit eine möglichst enge Kooperation zwischen der Tourismusbranche und dem Fußballbund gewährleistet wird. Ähnlich wie die EXPO im Jahr 2000 in Hannover gibt auch die WM 2006 Deutschland die Möglichkeit, sich als Reiseland zu profilieren und einem breiten internationalen Publikum näher zu bringen. Daneben werden die Auswirkungen der EU-Osterweiterung auf den Tourismus, die touristische Entwicklung in den neuen Ländern, die Entwicklung des Luftverkehrs und die Zukunft des Pauschaltourismus sowie der Online-Vertrieb von Reisen Schwerpunktthemen sein.

Regelmäßig nimmt der Ausschuss Berichte des Wirtschaftsministeriums zur aktuellen Entwicklung der deutschen Tourismuswirtschaft entgegen. Diese Berichte werden eingehend beraten. Deckt die Analyse Mängel oder Handlungsbedarf auf, dann erarbeitet der Ausschuss Empfehlungen, wie darauf zu reagieren ist. Ein wichtiges Anliegen der Tourismuspolitiker besteht darin, dass die unterschiedlichen Interessen und Rivalitäten in der Tourismusbranche nicht in gegenseitiger Blockade oder Behinderung münden, sondern einen kreativen Wettbewerb hervorrufen, so dass die am Tourismus in Deutschland Beteiligten die gemeinsamen Anliegen nicht aus dem Blick verlieren.


Ernst Hinsken
„Wir kümmern uns um den zweitgrößten Wirtschaftssektor und setzen uns dafür ein, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Verstärkt müssen wir uns der europäischen Steuerharmonisierung zuwenden. Wenn bei uns Übernachtungen mit 16 Prozent besteuert werden, in den Nachbarländern Frankreich und Österreich aber mit 5,5 und 10 Prozent, dann ist das keine Chancengleichheit.“
(Ernst Hinsken, CDU/CSU, Vorsitzender des Ausschusses für Tourismus. 15 Mitglieder, SPD: 7, CDU/CSU: 6, B ’90/ Grüne: 1, FDP: 1)
Ernst Hinsken.

Ernst.Hinsken@bundestag.de

Quelle: http://www.bundestag.de/bp/2003/bp0301/0301028a
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