wol
Gesetz zum Statistikabbau ohne Gegenstimmen
gebilligt
Verfahrensaufwand soll verringert
werden
Inneres. Mit den Stimmen von SPD und Bündnis 90/Die
Grünen bei Enthaltung von CDU/CSU und FDP hat sich der
Bundestag am 2. Juli ohne weitere Beratung für die Annahme des
Gesetzentwurfs zum Abbau von Statistiken (Statistikabbaugesetz
-15/3306) ausgesprochen. Ein konkurrierender Gesetzentwurf des
Bundesrates (15/2416) wurde gegen das Votum von CDU/CSU und FDP mit
den Stimmen der Koalition abgewiesen. Das Parlament folgte damit
einer Beschlussempfehlung des Innenausschusses (15/3474).
Die Unions-Fraktion hatte im Ausschuss betont, die
Gesetzesinitiative zum Statistikabbau verfolge das Ziel aller
Beteiligten. Der Vorschlag des Bundesrates gehe in seinem Ansatz
deutlich weiter, aber dennoch nicht "zu weit", wie die SPD vorher
behauptet habe. Im Übrigen gebe es keinen vernünftigen
Grund für abgestufte Verbesserungsschritte. Inhaltlich wandten
sich die Unionsabgeordneten außerdem gegen die in der
Koalitionsvorlage vorgesehenen Erhebungen von Stichproben unter
Verzicht auf Vollerhebungen in bestimmten Bereichen. Damit
würden keine aussagekräftigen Daten erreicht. Trotz der
erheblichen Kritik im Detail werde sich die CDU/CSU-Fraktion
enthalten, weil der Entwurf insgesamt in die richtige Richtung
gehe.
Die FDP-Mitglieder hatten sich ebenfalls für eine
Enthaltung bei der Abstimmung ausgesprochen, "weil man sich
wenigstens in der Zielsetzung einig" sei. Allerdings ging auch den
Liberalen die Koalitionsinitiative nicht weit genug. Dies betraf
vor allem den Statistikabbau im Personalstatistikgesetz von der
Arbeits- und Sozialgesetzgebung bis zum
Asylbewerberleistungsgesetz.
Bündnis 90/Die Grünen hatten vor der Abstimmung noch
einmal deutlich gemacht, dass sie keine Streichung der
geschlechtsspezifischen Erhebungen in der Vorlage zulassen werden.
Im Rahmen der Gleichstellungspolitik sei es auch weiterhin
erforderlich, für das so genannte "Gender-Mainstreaming" die
erforderlichen Daten zu erheben. Die Regierung hatte angemerkt,
erst gebe es Kritik über ein Zuviel an Statistik, wenn es aber
an den Abbau gehe, komme es im Detail zu ganz anderen Forderungen.
Natürlich seien Stichprobenerhebungen in Aufwand und Ergebnis
wesentlich geringer als Totalerhebungen. Sie würden aber
liefern, was die Länder benötigen.
Zurück zur
Übersicht
|