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Das Parlament
Nr. 28 / 05.07.2004

 
Bundeszentrale für politische Bildung
 

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Eichel sieht keinen weiteren Raum für Ausgabenkürzungen

Etatentwurf für 2005 vorgestellt

Haushalt. Weitere Ausgabenkürzungen sind kaum noch möglich. Dies erklärte Finanzminister Hans Eichel (SPD) am 30. Juni im Haushaltsausschuss bei der Vorstellung des Regierungsentwurfs zum Etat 2005. Der Entwurf sieht Ausgaben in Höhe von 258,3 Milliarden Euro vor. Die Neuverschuldung soll mit 22 Milliarden Euro rund 800 Millionen Euro niedriger sein als die Summe der Investitionen. Die Höhe der Neuverschuldung sei auch für ihn nicht zufriedenstellend, erklärte Eichel weiter. Um sie nicht noch zu erhöhen, seien zudem Privatisierungserlöse von mehr als 15 Milliarden Euro notwendig. "Wir müssen beim Subventionsabbau voran kommen", forderte er. Insgesamt habe sich die Wirtschaftslage gefestigt. Es sei aber noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen, um auf einen "verschärften Konsolidierungskurs" umzuschalten. Er kündigte an, dass im kommenden Jahr die dritte Stufe der Steuerentlastung komme und die Regierung eine Initiative für Bildung und Forschung auflegen werde, die durch den Abbau der Eigenheimzulage finanziert werden soll.

"Einen derart schlechten Entwurf wie diesen hat es noch niemals gegeben", erklärte der Sprecher der CDU/CSU-Fraktion. Der Entwurf Eichels gründe auf Hoffnungen und habe mit der Realität nichts zu tun. Bei mittelfristiger Betrachtung sieht die Union die Regierung "auf dem falschen Weg"; sie werde der künftigen Regierung "verbrannte Erde" hinterlassen. Das sieht die SPD anders. Der Etat 2005 sei einer der "schwierigsten in der Geschichte der Bundesrepublik"; das Fundament dafür sei allerdings vorher gelegt worden, so ein Sprecher. Für die FDP hatte der Minister erneut vorgetragen, was er in den vergangenen Jahren auch schon gesagt habe. "Nichts ist davon eingetreten", sagte der Sprecher der Liberalen. Dies werde auch diesmal so sein. Er sagte voraus, dass der Etat 2005 "wieder verfassungswidrig" sein werde. Nach Ansicht von Bündnis 90/Die Grünen hat die Opposition den Subventionsabbau in ihrer Regierungszeit sträflich vernachlässigt. Der Entwurf erhalte zwar keinen "Schönheitspreis", stelle aber das Machbare dar.

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