|
|
Dirk Klose
"Ein Meilenstein der Integration"
Regierungserklärung und Debatte zur
europäischen Verfassung
Der Beschluss über eine europäische Verfassung ist
nach den Worten von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ein
"Meilenstein zur weiteren europäischen Integration". In einer
Regierungserklärung vor dem Bundestag am vergangenen Freitag
wertete der Kanzler den erreichten Verfassungskompromiss als
wichtiges Zeichen dafür, dass das größer gewordene
Europa den Weg des Miteinanders und der Zusammenarbeit gefunden
habe. In der anschließenden Aussprache würdigten Redner
aller Fraktionen die Verfassung als Baustein für die weitere
europäische Integration; mehrere Redner der Opposition
bemängelten indes für den normalen Bürger schwer
verständliche Formulierungen und die "undurchsichtige" Haltung
der Bundesregierung in Sachfragen.
Schröder nannte den am 18. Juni in Brüssel erreichten
Beschluss einen "alles in allem guten Kompromiss". Manche
"wünschbare" weitergehende Formulierungen etwa beim Thema
Mehrheitsentscheidungen oder beim Gottesbezug seien nicht
durchsetzbar gewesen. Die Einbeziehung der osteuropäischen
Mitglieder in die Diskussion gleich von Anfang an zeige, dass
Erweiterung und Vertiefung der EU keine Gegensätze, sondern
"zwei Seiten einer Medaille" seien. Schröder nannte vier
Kriterien, an denen sich Europa weiterhin werde messen lassen
müssen: Friedenswahrung, Gewährleistung von Sicherheit,
Vermehrung von Wohlstand und Solidarität füreinander. Dem
designierten Kommissionspräsidenten Barroso sicherte er seine
uneingeschränkte Unterstützung zu.
Zurück zur
Übersicht
|