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sas
Ostdeutsche Agrarbetriebe im Visier
Große Anfrage
Verbraucherschutz. Warum ostdeutsche Landwirtschaftsbetriebe
wirtschaftlich heute schlechter dastehen als Betriebe in den alten
Bundesländern möchte die FDP-Fraktion in einer
Großen Anfrage (15/3624) erfahren. Anlass zur
Beschäftigung mit der Situation der Landwirtschaft in den
neuen Bundesländern sieht die Fraktion in dem ernährungs-
und agrarpolitischen Bericht 2004 der Bundesregierung.
Aus ihm gehe hervor, so die Liberalen, dass die Einkommen der
landwirtschaftlichen Betriebe insgesamt gesunken seien.
Insbesondere die Betriebe in den neuen Bundesländern
hätten überproportionale Einbußen hinnehmen
müssen. Dem Bericht zufolge seien die Einkommen im
Wirtschaftsjahr 2002/03 im früheren Bundesgebiet
gegenüber dem Vorjahr um 19,3 Prozent, in den neuen
Ländern hingegen um 24,5 Prozent gesunken. In diesem
Zusammenhang erkundigen sich die Abgeordneten nach den
strukturpolitischen Maßnahmen der Regierung zur Stärkung
des ländlichen Bereichs in den neuen Ländern sowie nach
der Liquiditätslage der Betriebe aufgeschlüsselt nach
LPG-Nachfolgebetrieben, Einzelunternehmern und Gesellschaften
bürgerlichen Rechts. Auch für die Ausbildungssituation in
den landwirtschaftlichen Betrieben in Ostdeutschland interessieren
sich die Fragesteller.
Die Bundesregierung soll sagen, wie viele landwirtschaftliche
Betriebe von einer etwaigen Ausbildungsabgabe betroffen sein
werden. Ferner beschäftigen sich die Liberalen mit der
Flächenvergabe und den Altschulden. Von besonderem Interesse
ist für die FDP-Fraktion die Situation der Pachtflächen.
Aus der Sicht der Liberalen kommt aufgrund der schwierigen
wirtschaftliche Lage für die meisten landwirtschaftlichen
Betriebe der Kauf von Flächen nicht in Betracht.
Veränderungen bei den Pachtverhältnissen würde diese
Betriebe daher vor besondere Probleme stellen, sagen die
Abgeordneten.
Nach Informationen der Liberalen hat die Bundesregierung
bezüglich der Flächenverpachtung durch die
Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH (BVVG) einen neuen Kurs
vorgegeben. Danach soll die Verpachtung künftig nur noch
nachrangige Bedeutung haben. Im Einzelnen wollen die Liberalen
wissen, wie viele Flächen derzeit für welchen Zeitraum
durch die BVVG verpachtet sind und um welche Art von Flächen
es sich dabei handelt. Darüber hinaus soll die Regierung
sagen, wie viele derzeit noch verpachtete Flächen bis Ende des
Jahres 2006 frei werden und wie viele in den vergangenen Jahren an
LPG-Nachfolgebetriebe, an Einzelunternehmer, Gesellschaften
bürgerlichen Rechts und andere Eigentümer verpachtet
wurden.
Zudem erfragen die Abgeordneten, wie die Bundesländer an
der Entscheidung beteiligt worden seien, dass Flächen durch
die BVVG künftig nicht mehr langfristig verpachtet, sondern
höchstbietend verkauft werden sollen. Sie erkundigen sich auch
danach, in welchem Umfang die BVVG in den nächsten Jahren
Flächen zu verkaufen anpeilt, und nach der Differenz zwischen
Pacht- und Kaufpreisen, die derzeit für die von ihr
verwalteten Flächen erzielt werden. sas
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