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277/2003
Stand: 11.12.2003
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Umsatz mit Öko-Lebensmitteln im Jahr 2002 auf 2,97 Milliarden Euro gestiegen

Verbraucherschutz/Antwort auf Große Anfrage

Berlin: (hib/POT) Das Ziel, den ökologischen Landbau bis 2010 auf 20 Prozent der landwirtschaftlich genutzten Fläche auszudehnen, ist auch weiterhin die Leitlinie für die Ausrichtung der Agrarpolitik der Bundesregierung. Darauf weist sie in ihrer Antwort (15/2128) auf eine Große Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (15/1385) zur Situation des ökologischen Landbaus in Deutschland hin. Dabei sei klar, dass dieses Ziel nicht alleine durch staatliche Maßnahmen erreicht werden könne. Ganz wesentlich werde es auch auf das Engagement der Wirtschaft, die Marktentwicklung und die Nachfrage der Verbraucher nach Ökoprodukten ankommen. Die Regierung unterstütze zudem die Europäische Kommission bei ihren Arbeiten an einem europäischen Aktionsplan für ökologisch erzeugte Lebensmittel und die ökologische Landwirtschaft. Zudem beabsichtige die Regierung, sich intensiv an der Entwicklung eines mittel- und langfristig angelegten, auf einem gesellschaftlichen Konsens beruhenden, deutschen Aktionsplan zum ökologischen Landbau zu beteiligen.

Weiter heißt es in der Antwort, Schätzungen zufolge habe der Umsatz mit Öko-Lebensmitteln in Deutschland von 2,05 Milliarden Euro im Jahr 2000 über 2,7 Milliarden Euro 2001 auf rund 2,97 Milliarden Euro im letzten Jahr zugenommen. Bei den Absatzwegen ökologisch erzeugter Lebensmittel seien 2002 35 Prozent auf den Lebensmitteleinzelhandel, 26 Prozent auf Naturkostfachgeschäfte, 18 Prozent auf Erzeuger und 9 Prozent auf Reformhäuser entfallen. Die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe mit ökologischer Wirtschaftsweise, die im Rahmen der EG-Öko-Verordnung erfasst werden, ist Regierungsangaben zufolge von 10.425 im Jahr 1999 auf 15.626 Betriebe im Jahr 2002 gestiegen. Aus dem Etat des Bundesverbraucherschutzministeriums seien Maßnahmen des ökologischen Landbaus im Jahr 2002 mit 33,38 Millionen Euro gefördert worden. In diesem Jahr seien hierfür 43,3 Millionen Euro eingeplant. Des Weiteren beteilige sich der Bund im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK) an der Förderung ökologischer Anbauverfahren und der Vermarktung ökologischer Erzeugnisse. Beide Bereiche sind dabei laut Antwort im Jahr 2002 mit GAK-Bundesmitteln in Höhe von 7,27 Millionen Euro und in diesem Jahr mit 19,5 Millionen Euro unterstützt worden.

Ein neuralgischer Punkt bei der Vermarktung ökologischer Produkte stellen nach Darstellung der Regierung die Schnittstellen zwischen landwirtschaftlichem Erzeugerbetrieb, Erfassung, Verarbeitung, Handel und Verbraucher dar. Diese müssten besser untereinander verknüpft werden. Notwendig sei ein effizientes und damit deutlich kostengünstigeres Netzwerk für die Verarbeitung und Vermarktung von Ökoprodukten. Nach Ansicht der Regierung zeichnen sich Lebensmittel aus dem ökologischen Landbau durch eine hohe Qualität aus und seien hinsichtlich ihrer Erzeugung konventionell produzierten Produkten in vielen Punkten überlegen. Bei der Prozessqualität wirke sich der ökologische Landbau günstiger auf den Naturhaushalt aus. So sei die Artenvielfalt an Ackerwildkräutern und Insekten auf Ökoflächen meist höher als auf konventionell bewirtschafteten Äckern. Zur Beantwortung der Frage, ob der regelmäßige Verzehr von ökologisch produzierten Nahrungsmitteln generell für die Gesundheit förderlicher sein kann als der konventionell erzeugter Produkte, sind nach Regierungsangaben weitere Forschungen notwendig, weil hierzu noch keine wissenschaftlich gesicherten Studien vorlägen.

Quelle: http://www.bundestag.de/bic/hib/2003/2003_277/04
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